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Ägypten steht geradezu als Synonym für Pauschalurlaub. Billig, laut und grell sind durchaus passende Attribute für Hurghada. Weiter im Süden locken mitten in der Wüste Hotelbunker mit günstigen Angeboten, für € 350 mit Flug ist man eine Woche lang im gebuchten Pauschaltempel eingesperrt.

Individualtourismus scheint weder möglich noch erwünscht. Dennoch kann man die Gegend zwischen Hurghada und Marsa Alam mit dem eigenen Auto erkunden und es lohnt sich über den Tellerrand der Pauschaltouristen hinaus zu blicken. Im eigenen Auto die Küste entlangzufahren verleiht ein Gefühl der absoluten Freiheit und versprüht einen kleinen Hauch von Abenteuer.

Beim Autofahren gilt das Prinzip „when in Rome do it like the Romans do“, in dem Falle „drive like an Egyptian“. Ägypten ist das einzige Land der Welt, das sich noch immer nicht für Rechts- oder Linksverkehr entschieden hat. Fahrbahnmarkierungen sind reine Dekoration, links abgebogen wird nebeneinander, nicht hintereinander, gefahren wird da, wo Platz ist – geparkt übrigens auch. Es ist ein wenig wie Autoscooter fahren. Go with the flow, keep calm und immer schön die Augen offen halten, dann kann fast nichts passieren. Mietwagen bekommt man in Hurghada relativ günstig, unbedingt nur von seriösen Agenturen mieten und darauf achten, dass die Autos als Tourist-Vehicles zugelassen sind. Von Privatpersonen ein Auto mieten / ausleihen ist verboten und man hat keinen Versicherungsschutz.

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Auf dem Weg Richtung Süden ist das funkelnde Meer linke Schulter und die Wüste rechte Schulter, zurück ist es anders rum. Die Straße (ja DIE Strasse, es gibt nämlich nur eine) ist sehr gut ausgebaut.

Ich setzte  mich in Hurghada in meinen Mietwagen und klapperte zunächst meine Freunde entlang der Küste ab. Eine Nacht verbrachte ich in El Quseir, im Mövenpick kann man für € 10 am herrlichen Strand liegen und ein ausgezeichnetes Mittagessen in der Beach Bar zu sich nehmen. Getränke und Essen sind im Eintritt nicht enthalten.

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Nachmittags ging es weiter nach Marsa Shagra, wo ein Freund und Urgestein der ägyptischen Taucherszene ein tolles, ruhiges Eco Dive Camp betreibt. Ein Anruf und bei Red Sea Diving Safari wartete man bereits auch mich. Hier blieb ich einige Tage und tauche sowohl am Hausriff wie auch am großartigen Elphinstone.

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Elphinstone. Immer wieder ein Erlebnis – allerdings nur für erfahrene Taucher.

Weiter ging es zu einer lieben Freundin nach Marsa Alam. Leider war es zu windig um von ihrer Basis im Shams Alam Hotel zu tauchen, aber dennoch waren es wunderschöne Tage bei guten Freunden. Ich hatte die großartige Möglichkeit, einen Einblick in den Alltag in Ägypten zu bekommen.

Meine letzte Station war Lahami Bay, wo sich ein weiters Hotel der Red Sea Diving Safari befindet. Das Camp ist viel kleiner als Marsa Shagra und ursprünglicher. Einige der besten Spots im Roten Meer, wie Shab Claudia und Fury Shoals, liegen direkt vor der Tür. Diese erreicht man sonst nur mit Safaribooten. Das Camp ist völlig abgeschieden und die Ruhe himmlisch. Nachts weht der kühle Wind aus der Wüste durch die Terassentür, die man getrost offen lassen kann.

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Für mich war es eine grandiose Erfahrung. Die Fahrten waren ruhig und entspannt, man trifft kaum andere Autos. Tankstellen gibt es in den größere Orten wie El Quesir und Port Ghalib, eine von 2 hat immer Benzin. Zwischendurch kann man in kleinen Beach Camps oder Kite Surfing Camps auf ein Getränk anhalten. An den Checkpoints wird man immer nur durchgewunken, endgültig Schluss war aber bei dem letzten Checkpoint in Lahami. Von dort geht es nach Shalatin, allerdings nur mit einem Special Permit. Nächstes mal vielleicht, denn ich komme wieder.

About the Author: Bettina Winert

Mutter von 3 Kindern, im Exil in Wien lebend. Autorin, Taucherin und begeisterte Gärtnerin.

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