Unsere Meere und Ozeane ersticken in Plastikmüll. Wortwörtlich, denn Tiere sterben an Plastik, welches sie zu sich nehmen oder verenden in Plastiktüten, in denen sie stecken bleiben. Wir alle bedauern dieses ganz schrecklich. Wir teilen fleißig Videos in den sozialen Medien, in denen zum Handeln gegen die Vermüllung aufgerufen wird.

Plastikmüll

Doch was kann jeder und jede einzelne tatsächlich machen? Kann man dem Plastik in der modernen Welt noch entkommen? Wie aufwendig ist es, den Plastikmüll zu reduzieren?  Ich schaue mir für euch einzelne Möglichkeiten einmal an und teste sie auf ihre Handhabbarkeit im Alltag. Begonnen habe ich mit den Produkten, die ich am häufigsten benötige und verwende, wie Nahrungsmittel, Wasser und einigen Kosmetikartikel.

Nahrungsmittel

Um Plastikmüll zu vermeiden und nur so viel einzukaufen wie ich brauche, kaufe ich frische Lebensmittel momentan fast nur noch auf dem Vorgartenmarkt bei mir um die Ecke  ein. Dazu verzichte ich auf Plastiktüten wo ich nur kann und habe fast immer meine eigene Tragetasche mit.

Plastikmüll Plastikmüll

Durch das Einkaufen auf dem Markt kann ich auch Verpackungsmüll sparen. Diese Perversion, dass Nahrungsmittel von ihrer natürlichen Verpackung, der Schale, befreit werden, um dann in Plastik eingewickelt zu werden, macht mich krank. Zumindest hat man im Supermarkt oft die Wahl, auch Obst und Gemüse ohne Plastikverpackung kaufen zu können.

Plastikmüll

Geschälter Kürbis in Plastikfolie.

Plastikmüll

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Nachteil ist, dass die Stände auf dem Markt nur bis 18 Uhr geöffnet sind. Wenn ich arbeite, schaffe ich es kaum dort regelmäßig einzukaufen. Wenn ich Wocheneinkäufe mache, werden die Lebensmittel aber oft schlecht. Ein Kompromiss sind Biosupermärkte, wie Denns. Hier kann man saisonales Gemüse einzeln kaufen, bei längeren Öffnungszeiten. Dennoch muss ich den Einkauf planen, denn ich habe keinen solchen Supermarkt bei mir um die Ecke.

Plastikmüll

Stand am Vorgartenmarkt

Die meisten verarbeiteten Lebensmittel  im Sortiment der Supermärkte sind  einfach in Plastik verpackt, es führt fast kein gut praktikabler Weg daran vorbei. Ob Jogurt, Butter, Müsli oder Sahne. Alles ist in Plastikbehältern. Eine Alternative, um unverpackte Grundnahrungsmittel zu kaufen, sind Geschäfte, in denen verschiedene Produkte wie anno dazumal ohne Verpackung gekauft werden können. Diese Art des Einkaufes bieten Der Geißler oder auch Lunzers Maß-Greisslerei. Leider habe ich auch ein solches Geschäft nicht wirklich in der Nähe. Ich müsste meine Einkäufe besser planen, um dort alles zu bekommen, was ich so brauche.

Plastikmüll

Wurst und Käse sind auch an der Fleischtheke immer in Plastik eingewickelt. Hier werde ich in Zukunft wieder meine Tupperdose mitnehmen und mir die Sachen direkt dort hineinlegen lassen.

Fazit: wer Plastikmüll beim Einkauf vermeiden möchte, hat eigentlich genug Möglichkeiten. Es erfordert aber Planung, Disziplin und vorausschauendes Handeln. Mal eben spontan einkaufen, worauf man gerade Lust hat, ist oft schwierig. Preislich ist der Einkauf auf dem Markt nicht teurer sondern auf Grund kleinerer Mengen für mich eher günstiger. Zu den Preisen bei den diversen Greißlern kann ich nichts sagen.

Mineralwasser

Ich kann nicht ohne mein Mineralwasser, ich brauch einfach Kohlensäure. Mein erster Schritt zur Reduzierung von Plastikmüll war daher, kein Wasser in Plastikflaschen mehr zu kaufen. Für mich mein bisher größter Erfolg, was die Reduzierung von Plastikmüll angeht. Es ist als neugebackene Mutter zwar gar nicht so einfach, Kind, Kinderwagen und die Glasflaschen in die Wohnung (ohne Lift) zu bekommen, aber es ist durchaus  machbar. Für eine größere Menge an Wasser greife ich aber auf meinen Lebensgefährten zurück und überlasse ihm die Schlepperei. Ab und an habe ich einen Plastik-Rückfall, besonders wenn ich unterwegs mal Wasser kaufen muss. Hier sollte ich mit mehr Disziplin auf eine Mehrweg-Wasserflasche umsteigen, die ich aber nicht zu Hause vergessen darf.

Plastikmüll

Fazit: super einfach, super effizient und gut machbar.

Coffee to go

Ich habe mir einen Glasbecher gekauft, sollte mich die Lust nach einem Coffee to Go übermannen, habe ich meinen Becher immer dabei. Habe ich ihn mal vergessen, verzichte ich auf den Kaffee oder setzte mich in ein Café.

Fazit: macht nur einen kleinen Teil des Mülls bei mir aus, ist aber sehr gut machbar.

Kosmetik

Wir Mädchen lieben einfach unsere Kosmetik und diverse Beatuyprodukte. Duschgel, Shampoo und Spülung verwende ich am häufigsten und diese sind immer in Plastikflaschen verpackt. Statt Duschgel verwende ich schon lange stinknormale, schnöde Seifen, wie damals zu Omas Zeiten. Heute bin auch   zum ersten Mal Haarseife umgestiegen. Der erste Eindruck ist besser als erwartet. Natürlich schäumt die Seife weniger und das Haar ist nicht ganz so weich nach dem Waschen, lässt sich aber ganz gut kämmen. Laut Verkäuferin brauchen die Haare bis zu 3 Wochen, um sich auf die neue Pflege umzustellen. Ich werde berichten, wie ich zurecht komme.

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Dazu habe ich mir von Lush einen Conditioner in fester Form gekauft. Der Conditioner beschwert die Haare, vielleicht habe ich für meine Haarstruktur einfach den falschen Conditioner gewählt. . Dazu habe ich ein wenig ein Gefühl von ungewaschenen Haaren, aber sie duften ganz zauberhaft.

Plastikmüll Plastikmüll

Nun suche ich nach Alternativen zu Reinigungslotion und Gesichtswasser. Von Weleda gibt es diese Produkte in einer Glasflasche, allerdings zu einem horrenden Preis. Der Unterschied zwischen Produkten in Glasflaschen und Plastikflaschen kann bis zu 8 Euro betragen. Das finde ich persönlich einfach sehr viel. Es ist unfair, dass diese Alternativen für viele einfach nicht erschwinglich sind.

Fazit: man braucht etwas Zeit, Geduld und die Lust, zu experimentieren. Produkte gibt es aber genug. Selber machen ist auch eine Alternative, die aber zeitaufwendig  ist. Der Körper muss sich auch umstellen, denn die Produkte sind in der Wirkung zunächst ganz anders, als die üblichen Kosmetika aus der Drogerie.

 

Gesamtfazit Plastikmüll

Es ist relativ einfach, den Plastikmüll bei sich zu Hause zu reduzieren. Mit ein wenig Planung, Recherchen und auch einigen Einschränkungen beim Einkaufen, kann man weniger Müll produzieren. Manche Umstellungen sind schwerer als andere. So kaufe ich wahnsinnig gerne auf dem Markt ein, meine Haarspülung hingegen fehlt mir schon ein wenig. Duschgel vermisse ich wiederum überhaupt nicht, die Seife ist prima zum Duschen und auch zum Baden. Es ist wie mit vielen Dingen im Leben. Man muss Kompromisse eingehen und jeder muss für sich entscheiden, wie weit man diese eingehen kann und auch will. Plastikmüll im Haushalt komplett zu vermeiden erscheint mir momentan unmöglich. Aber ich hoffe, dass ich in vielen weitern Bereichen auf das elende Zeug verzichten kann und so nach und nach den Plastikmüll bei mir signifikant reduzieren werde.

About the Author: Bettina Winert

Mutter von 3 Kindern, im Exil in Wien lebend. Autorin, Taucherin und begeisterte Gärtnerin.

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