Ein Wochenende in Vrsar, Istrien.

Wie so oft zog es mich am langen Wochenende nach Kroatien, genauer gesagt nach Vrsar in Istrien. Der geneigte Taucherblogleser weiss vielleicht, dass ich mich hier immer wieder herumtreibe. Oft werde ich auch gefragt, ob es sich lohnt, zum Tauchen nach Kroatien zu kommen. Die Antwort ist gar nicht so leicht. Denn wer sich Korallen, bunte Riffe und Fischschwärme wünscht, wird hier vielleicht ein wenig enttäuscht sein. Denn natürlich kann man die Unterwasserwelt der Adria nicht mit Ägypten oder den Malediven vergleichen. An Land hingegen kann Kroatien locker mit den Topdestination dieser Welt mithalten.

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Kroatien vor der Haustür

Um es in der Lingo diverser Castingshows auszudrücken: Kroatien hat das perfekte Package. Von Wien fährt man schlanke fünf bis 6 Stunden, je nach Verkehrslage. Die Landschaft ist atemberaubend schön, das Wasser schimmert in allen nur erdenklichen blau-grün Tönen, die Menschen sind nett, das Essen ist gut und die Sonne scheint (meistens) den ganzen Tag. Zwar locken keine Sandstrände wie in Italien aber auf den Felsen kann man gut liegen und direkt in das klare Wasser springen. Oder man lässt sich durch die verwinkelten Altstädte von Pula und Rovinj treiben. Auch Sportler kommen auf ihre Kosten. Man kann wandern, mountainbiken oder segeln. Wer genug Euro auf dem Konto hat, fährt mit der eigenen Yacht die kleine Inseln ab. Unterkünfte bekommt man ab € 20 die Nacht in einem der vielen Apartments.

Tauchen

Die Tauchbasis meines Vertrauens ist Triton Diving . Die kleine Basis wird von guten Freunden betrieben, hier findet ihr ein Interview mit den Eigentümern. Die Basis liegt im Camping Platz Orsera direkt am Wasser. Mit dem schnellen Speedboot ist auch das Wrack der Baron Gautsch in 30 Minuten erreichbar.

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Die Tauchplätze variieren, die Basis geht sehr auf die Wünsche der Gäste und die Erfahrung der einzelnen Taucher ein. Von flachen Plätzen bis zu tieferen Wracks ist alles dabei. Sporttaucher kommen genauso auf ihre Kosten wir Tec Taucher. Es gibt Höhlen zu entdecken, Tunnel die in einer offenen Insel enden und jede Menge Kleintiere – wenn man die Augen offen hält.

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Die Baron Gautsch

Einer der Toptauchplätze ist natürlich die Baron Gautsch. Das österreichische Passagierschiff sank am 13. August 2014 nachdem sie auf ein Minenfeld aufgelaufen ist. Die Gautsch ist 84,5 Meter lang und 11 Meter breit und gut erhalten. Es liegt auf einer Tiefe von 28 bis 40 Metern, hier sollte man also genügend Luft für eventuelle Dekostops einplanen oder sich genau an die Nullzeit halten. Ich bin mit Nitrox getaucht, was natürlich in der Tiefe etwas einschränkt. Aber 38 Meter reichen aus, um einiges vom Wrack zu sehen. Besonders beeindruckend ist der Abstieg. Am Seil geht es im Blauwasser nach unten, zunächst sieht man einfach gar nichts. Dann plötzlich taucht das riesige Wrack vor den Tauchern auf. Fischschwärme ziehen ihre Runden über dem komplett bewachsenen Wrack.

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Vielfalt unter Wasser

Aber es gibt natürlich mehr zu sehen als altes Blech. Die etwas flacheren Tauchplätze an den Riffen bieten vielen Bewohnern eine Heimat. Man muss halt genau hinschauen, dann sieht man Seespinnen, Schnecken, Sepien, Seepferdchen und Congeraale. Wer Geduld hat, wird die Vielfalt der Unterwasserwelt sehen.

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Congeraal in seiner Höhle

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Kroatien – immer wieder eine Reise wert

Für mich persönlich ist Kroatien eines der Länder, dass ich eigentlich jedes Jahr besuche. Mir wird nie langweilig, an dieser Schönheit kann man sich gar nicht sattsehen. Das funkelnde Meer, die tolle Natur und das gute Essen sind schon alleine Grund genug, diese Perle der Adria zu besuchen. Dazu kommt, dass ich auch wirklich gute Tauchgänge machen kann. Es gibt immer was zu sehen und zu fotografieren. Die Baron Gautsch und andere Wracks sind für Liebhaber alten Blechs perfekt. Ich kann jedem nur ans Herz legen, selber einmal herzukommen und sich von diesem tollen Land verzaubern zu lassen.

About the Author: Bettina Winert

Mutter von 3 Kindern, im Exil in Wien lebend. Autorin, Taucherin und begeisterte Gärtnerin.

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