Wadi Lahami ist das kleinste und abgeschiedenste Camp von Red Sea Diving Safari (RSDS). Einige der schönsten Tauchplätze des Roten Meeres sind bequem per Zodiac zu erreichen, die Fury Shoals Riffplatte liegt quasi direkt vor der Haustür. Ich habe meinen letzten Aufenthalt genutzt um ein kurzes Interview mit dem Basisleiter zu führen.

 

Wer bist Du?

Ich bin Hossam Abdelaziz, ich bin der Manager des Eco Dive Camps „Wadi Lahami“, eines von 3 Camps von „Red Sea Diving Safari“.

Hossam

Ich bin PADI Master Instructor und  Instructor Trainer. Ich tauche seit über 12 Jahren. Ich habe an verschiedenen Orten in Ägypten gearbeitet, unter anderem auch als Berufstaucher in Alexandria. Ich habe Sportwissenschaften in Kairo studiert und bin auch ausgebildeter Schwimmtrainer.

Wie lange bist Du schon in Wadi Lahami?

Ich bin seit 2008 hier und seit einigen Jahren leite ich die Basis. Vorher habe ich als Guide gearbeitet.

Wie sind die Gäste untergebracht?

Wir haben 16 Chalets, 7 Royal Tents und 30 Standard – Zelte.

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Die Chalets haben zwar keine Klimaanalge, aber dafür eigene Terassen. Die Chalets haben eigene Toiletten und Duschen, für unsere Gäste in den Zelten haben wir Duschen und WCs separat. In den Royal Tents gibt es zusätzlich Strom und genügend Stauraum.

Wo kommen eure Gäste größtenteils her?

Hauptsächlich Europäer, viele Holländer, Franzosen und Schweizer. Wir haben auch viele Gäste aus Deutschland.

Habt ihr viele Stammkunden?

Ja. Der größte Teil sind wiederkehrende Gäste, wie auch in Marsa Shagra.

Wann ist bei euch Hochasaison?

Es kommt darauf an, wann welches Land gerade Ferien hat. Das spiegelt sich dann in den Nationalitäten wieder. Wir haben auch mehr und mehr ägyptische Gäste, das hat sich nach der Revolution so entwickelt hat. Die Hotels haben sich bewusst an die lokalen Gäste gewandt, um sie als Kunden zu gewinnen. Nach der Revolution haben wir darüber nachgedacht, wie wir unsere lokalen Gäste zu uns bekommen, da viele Europäer Sorge hatten zu kommen. Die Ägypter wussen, dass es am Roten Meer sicher und ruhig ist.

Wie wird in Lahami getaucht?

Wir bieten Tauchpakete mit 3 oder 5 Tauchtagen an. An jedem Tag können die Taucher bis zu 4 Tauchgängen machen. Bei wenig Wind sind die ersten Tauchgänge an den Offshore Riffen. Wir fahren mit Zodiacs raus und machen die Oberflächenpause auf dem Boot. Nach dem 2. Tauchgang fahren wir zurück, es gibt Mittagessen. Der dritte Tauchgang findet am Hausriff statt, selbiges gilt für den Nachttauchgang. Die beiden letzten werden auch ohne Guide gemacht, die ersten beiden mit Guide.

Vor dem ersten Tauchgang gibt es um 6:30 Frühstück, um ca. 7:15 fahren wir los.

Welche Highlights kann ein Taucher im besten Fall erwarten?

Unsere Tauchplätze an sich sind schon Highlights. Das Riffsystem Fury Shoals wird sonst nur von Safaribooten angefahren, wir erreichen es per Speedboat. Es warten berühmte Tauchplätze wie Shaab Claudia, Shaab Maksur oder Abu Galawa. Wer wirklich Glück hat sieht Makohaie, Tigerhaie, Walhaie und Leopardenhaie. Aber natürlich muss man viel Glück haben.

Welcher ist Dein Lieblingstauchplatz?

Angel. Neben den wunderschönen, intakten Korallen gibt es mehrere Pools, in denen Haie leben. Dieser Ort ist wirklich magisch.

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Tauchst Du noch viel?

Ich gehe so oft ins Wasser wie ich kann und wie ich Zeit habe. Tauchen macht süchtig, man kann es einfach nicht lassen.

Was unterscheidet das Camp in Lahami von den beiden anderen Camps?

Jedes Camp hat seine eigene Atmosphäre. Wir sind das kleinste Camp und wirklich abgeschieden. Wir sind umgeben von Mangroven, daher kann rechts und links von uns nicht gebaut werden. Das Camp ist durch seine geringe Größe etwas familiärere als Shagra, aber auch etwas einfacher. Unsere Chalets haben keine Klimaanlage, wir essen auf einer offenen Terasse, das Essen wird den Gästen an den Tisch gebracht. Lediglich morgens gibt es ein kleines Buffet.

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Was kann man machen, wenn man nicht taucht?

Wir haben eine Kite Station, hier kann das Kitesurfing erlernt werden. In den Mangroven gibt es ganz besondere Vogelarten zu sehen. Man kann schnorchlen, in Sataya werden bei fast jedem Schnorcheltrip Defline gesehen. Dazu können Ausfüge in die Wüste gemacht werden, oder man kann einfach am Strand entspannen. Abends kann man in der Pinguin Bar einen Drink zu sich nehmen und am Lagerfeuer sitzen.

Was macht ihr um die Natur über und unter Wasser zu erhalten?

Alle 2 Wochen machen wir einen Clean Up am Strand und jeden Monat einen Clean Up unter Wasser. Wir erklären unseren Gästen, dass sie die Riffe nicht zerstören dürfen. Ich habe ein ganz einfaches Motto: es darf weder etwas mitgebracht noch etwas zurückgelassen werden.

Gibt es noch etwas, dass Du uns mitgeben möchtest?

Lahami hat eine sehr spezielle Atmosphäre. Man ist ganz weit weg vom Alltag und dem Trubel. Unsere Gäste kommen zum Tauchen, Kiten und zum Entspannen. Sie finden eine Oase der Ruhe in einer intakten Umwelt vor.

 

About the Author: Bettina Winert

Mutter von 3 Kindern, im Exil in Wien lebend. Autorin, Taucherin und begeisterte Gärtnerin.

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