Vergesst New York. Kairo ist die Stadt, die niemals schläft. Man kann bis spät in die Nacht einkaufen, essen gehen und exzessiv feiern. Der Sound von Kairo sind die gefühlten Millionen von Autos, die zu fast jeder Uhrzeit hupend die Straßen verstopfen. Was bei uns Blinker und Schulterblick sind, ist in Kairo nämlich die Hupe. Aus 4 Spuren werden 7 gemacht, mafeesh mushkela, kein Problem. Die Gefahr lauert nicht in Form von Bomben und Anschlägen, sondern darin die Straße zu überqueren. Es riecht nach Abgasen, die Luft ist voller kleinster Staubpartikel, die ständig in den Augen brennen. Schon der Landeanflug lässt erahnen, dass es recht sandig und staubig sein könnte:

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Ich empfehle daher wirklich jedem, sich ein Hotel mit Pool zu nehmen, wenn das Budget es zulässt. Es zahlt sich aus. Die Hitze war schon im April schwer zu ertragen, ab Mitte Mai ist es kaum noch zum Aushalten. Ein wenig am Pool entspannen und sich abkühlen, das ganze mit Blick auf den Nil. Priceless.

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Die Kontraste innerhalb der Stadt könnten größer nicht sein. Villenviertel mit Golfplatz, Pool und Restaurants, eingezäunt und bewacht. Daneben illegale, abgewrackte Wohnviertel der Armen. Mega Malls mit beleuchteten Fontänen und allen nur erdenklichen Markenshops für die Mittel- und Oberschicht. Dann wieder unasphaltierte Straßen, bröckelnde Häuser und Baracken.

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Breit und träge fließt der Nil durch die Stadt, die Ufer sind voller Leben. Am besten lässt sich dieser mit einem der kleinen Speetboote erkunden, ich durfte sogar selber fahren.

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Auch hier sind die Kontraste der Stadt sichtbar. Villen mit Pool und Anleger für die Yacht. Direkt daneben waschen Frauen ihre Wäsche im Fluss und die Kinder gleich mit. Dahinter erheben sich Wolkenkratzer und Monumentalbauten der Regierung.

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Um einige Momente der Stille zu genießen, bin ich in das koptische Viertel gefahren. Dieser Ort ist magisch. Es gibt einen griechisch-orthodoxen Friedhof, Kirchen, eine Synagoge und eine Moschee. Die Geschichten der Weltreligionen sind eng miteinander verwoben. Wie auch in Jordanien hat mich diese Mischung an Religionen fasziniert.

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Durch meine Freunde in Kairo habe ich einen Einblick in den Alltag bekommen, der sich nicht wirklich von unserem unterscheidet. Man kann  in den Clubs auf Zamalek die ganze Nacht feiern, der Alkohol fliesst in Strömen. Es locken Luxusboutiquen, private Freizeit-Clubs mit Pool und tolle Restaurants. Ein großer Teil der Bevölkerung hat allerdings an diesem Leben keinen Anteil. Um das Leben in Kairo zu genießen, braucht man viel Geld und die Unterschiede zwischen den gesellschaftlichen Schichten sind eklatant.

Kairo ist ist eine faszinierende Megapolis. Eine Stadt der extremen sozialen Unterschiede, ein Schmelztiegel für verschiedene Religionen, Ethnien und Kulturen. Ich komme sicher bald zurück, denn mich hat diese Stadt in ihren Bann gezogen.

About the Author: Bettina Winert

Mutter von 3 Kindern, im Exil in Wien lebend. Autorin, Taucherin und begeisterte Gärtnerin.

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