Chuuk Truk
Chuuk, früher auch Truk genannt, ist ein Atoll der Karolinen im Pazifik und besteht aus mehr als 50 vulkanischen Inseln. Die Inseln gehören zu den Föderierten Staaten von Mikronesien.Truk liegt sprichwörtlich „am anderen Ende der Welt“ und entsprechend lang ist auch die Anreise. Von Europa startend reist man am besten über Asien (Manila, Tokyo oder Taipeh). Je nach Verbindung muss eine Zwischenübernachtung eingeplant werden. Weiter geht es über Guam (Achtung! Amerikanisches Gebiet, Visum oder ESTA wird benötigt) nach Weno, der Hauptinsel in Truk, auf welcher sich auch der Internationale Flughafen befindet. Diese Reise dauert in der Regel zwischen 35 und 50 Stunden, ja nach gewählter Verbindung. Wen diese lange Reisezeit allerdings nicht abschreckt, der wird belohnt mit einmaligen Tauchgängen.
Chuuk im Zweiten Weltkrieg.
Geschichtlich hat Truk schon seit jeher eine wichtige Rolle gespielt. Im 16. Jahrhundert eroberten die Spanier das Atoll und ab 1898 wurde Truk zu einer deutschen Kolonie. Der Umstand, dass Truk etwa auf halbem Weg zwischen Hawaii und den Philippinen liegt, machte die Inseln strategisch wertvoll. Im ersten Weltkrieg wurde Truk von den Japanern eingenommen. Diese bauten einen ihrer wichtigsten Marinestützpunkte und stationierten dort einen größeren Anteil ihrer Pazifik-Flotte.
Am 17. und 18. Februar 1944 wurde Truk im Rahmen der Operation Hailstone massiv von Flugzeugen der US-Navy bombardiert. Dabei wurden der japanische Stützpunkt und große Teile der Inseln fast vollständig zerstört. Mehr als 70 vor Anker liegende Kriegs- und Transportschiffe der japanischen Flotte wurden versenkt. Eine Invasion der Inseln durch die US-Amerikaner fand nicht statt, allerdings wurde das Gebiet „treuhänderisch“ durch die Amerikaner verwaltet. Erst 1986 wurde Truk als unabhängiger Staat und Mitglied der Föderierten Staaten von Mikronesien anerkannt.
Die Wracks
Der Fluch und die Zerstörungen von 1944 sind ein wahrer Segen für den heutigen Taucher. In der grossen, geschützten Lagune von Truk findet man heute dutzende Wracks (manche sprechen von über 100 betauchbaren Wracks!).
Viele davon liegen in gut erreichbaren Tiefen von 15 – 40 Metern mit einigen Ausnahmen, welche auf einem Sandboden in rund 70 Metern ruhen. Durch das Saumriff, welches das Atoll umgibt, herrschen in der Lagune drin meist sehr angenehme Tauchbedingungen. Ein sehr gemässigter Wellengang und praktisch inexistente Strömungen sorgen für Anfängertaugliche Bedingungen. Selbst die Tiefe stellt kein Problem dar, da die Aufbauten von einigen Wracks in flachere Tiefen hochkommen und man nicht immer bis ganz hinuntertauchen muss, um ein Wrack zu begutachten. Die Korallenvielfalt und vor allem auch das Ausmass des Korallenbewuchses ist bemerkenswert und wohl kaum an vielen anderen Orten in unseren Meeren zu finden. Und natürlich bieten diese Korallen ein hervorragendes zu Hause für alle möglichen Meeresbewohner.
Die meisten Taucher kommen allerdings nicht wegen der Korallen nach Truk. Es ist die riesige Ansammlung an Wracks, welche Taucher aus aller Welt hierherzieht. Und wer das volle Wrackerlebnis haben möchte, der kommt nicht darum herum, auch mal tiefere Tauchgänge (jenseits der Grenzen des Sporttauchens – bitte nur als Erfahrene Taucher) und Penetrationen in das innere der Wracks zu unternehmen. Erst durch das Betauchen der Frachträume, der Maschinenräume, der Kabinen, der Brücken, etc. wird einem vor Auge geführt, dass auf und in diesen Metallbergen vor rund 70 Jahren Menschen tagein und tagaus lebten.
Es ist unglaublich spannend, die kleinen Details, die heute noch vorhanden sind, in den Wracks zu suchen und zu finden. Altes Porzellan, ein Operationstisch mit Medikamentenflaschen daneben, unzählige Mengen von Munition, Panzer, Motorräder, Fahrzeuge und sogar Flugzeuge sind in den Wracks zu finden. Jedes Wrack hat etwas Eigenartiges zu bieten.
Jedes Wrack hat seine eigene Geschichte und sein eigenes Schicksal. Eine der sachkundigsten Personen auf diesem Gebiet ist Captain Lance Higgs. Er betreibt seit über 30 Jahren das Liveaboard S.S. Thorfinn in Truk und kennt die Wracks wie fast kein anderer. Für uns hat er sich die Mühe gemacht, uns durch einige der bekannteren Wracks zu führen.
Matthias Lebo ist begeisterter Taucher und selbständiger Unterwasservideograf. Auf Liquid Images findet ihr mehr zu seinen Projekte, seine Videos seht ihr auf seinem YouTube Kanal. Alle Fotos und die Videos sind von Matthias gemacht und gefilmt. Danke Matthias für Deine Gastbeitrag!
About the Author: Bettina Winert
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