Elba Reef mit der Royal Evolution: Freunde, Freude und drei Jasminpflanzen

Was, das ist schon 10 Jahre her?

Im Mai hatte ich wieder einmal das Vergnügen, an einer Tauchsafari auf der Royal Evolution teilzunehmen. Dieses Schiff ist eines meiner absoluten Favoriten für Tauchabenteuer im Roten Meer. Eigentlich kenne ich das Schiff nur von meinen Touren in den Sudan  . Ich kann selber gar nicht glauben, das diese Trips schon über 10 Jahre her sind. Kinder, Kinder. Nutzt eure Zeit, denn sie vergeht so schnell. Die diesjährige Safari führte mich zum ersten Mal zum berühmten Elba Reef – ein Erlebnis, das ich unbedingt mit euch teilen möchte. Von Ahmed wusste ich, dass das Elba Reef ein schönes Tauchgebiet ist und, da es an der Grenze zum Sudan liegt, nicht so überlaufen ist, wie andere Tauchspots im Roten Meer. Kurz entschlossen buchte ich mich mit meinem Buddy dort ein und konnte es kaum erwarten, wieder abzutauchen. An Board zu gehen war wie nach Hause zu kommen, die Freude war groß.

Royal Evolution: Sicherheit ist meine erste Wahl

Die Royal Evolution bietet alles, was das Herz eines Tauchers begehrt, auch wenn sie schon etwas in die Jahre gekommen ist.  Das Schiff  ist 39 Meter lang und bietet 24 Taucher*Innen und 17 Besatzungsmitgliedern genügend Platz. Die Crew ist teilweise seit über 10 Jahren an Board und kennt das Schiff bestens. Was mich aber einfach immer wieder von diesem Boot überzeugt, ist das umfassende Sicherheitskonzept. Leider kam es in Ägypten in letzter Zeit immer wieder zu tragischen Unfällen. Mir sind ein paar gesprungen Kacheln im Bad einfach völlig egal, wenn das Sicherheitskonzept passt. Und auch wenn sie schon einige Jahre auf dem Buckel hat, sie ist und bleibt eine beeindruckende Lady.

Die Royal Evolution ist mit umfangreicher Kommunikationsausrüstung ausgestattet, darunter HF/Single Side Band mit DSC, VHF mit DSC, normales VHF, drei tragbare Marine-VHF für Tender, Satellitentelefon, AIS und SSAS.Monatliche Sicherheitsübungen (Feuer, Mann über Bord etc.) werden von der gesamten Besatzung gemäß dem Schiffssicherheitsplan durchgeführt, um optimale Ausbildung und Vorbereitung zu gewährleisten.Am Einschiffungstag erhalten alle Gäste eine detaillierte Sicherheitseinweisung sowie eine spezielle Einweisung in das Boot und die Tauchsicherheitsmaßnahmen. Der Evakuierungsplan ist online vorhanden und kann heruntergeladen werden.

Die Ausstattung an Board

Auf der Royal Evolution ist alles da und dort, wo es auf einem Safariboot sein soll. Ein großer Aufenthaltsraum mit Fächern für Handy, Trinkflaschen und allem Krimskrams, den man vielleicht mal irgendwann wann am Tag brauchen könnte – und nie braucht. Im Aufenthaltsraum ist ein großer Fernseher, das Board für Briefings, es gibt gemütliche Sofas und Bücher liegen auch rum.

Ein tolles Sonnendeck ist ganz oben, dazu ein Oberdeck mit Sitzmöglichkeiten und einer großen Bar. Das Essen ist gut und reichlich, ich fand es sogar ein wenig zu viel. Vor dem Buffet wird nämlich eine Suppe serviert, das hat mir oft schon gereicht. Aber da ist ja jeder Mensch anders.

Alles in allem bietet die Royal Evolution den Standard, den man sich für den Preis erwartet. Die schönsten Kabinen sind die oberen, sie liegen direkt hinter dem Gemeinschaftsraum. Leider habe ich vergessen, ein Foto zu machen, daher hier eins von der Homepage.

Copyright: Royal Evolution

Eine Tour steht und fällt mit der Crew

Ende Mai war es dann also soweit, ich ging nach einer langen Fahrt mit meinem Buddy nachts um 1 an Board. Gehad, ich und meine 3 Jasminpflanzen in Töpfen. Oben auf dem Tauchdeck stand Sven, der mich anguckte und nicht mal mit der Wimper zuckte, als ich die Pötte an Deck schleppte. Als sei es das normale der Welt nahm er die Teile und fand ein ruhiges Plätzchen für sie an Deck. Sollte er sich gedacht haben: guck, da ist die Verrückte  mit ihren Blümchen, so hat er es sich nicht anmerken lassen. Ahmed schüttelte hingegen nur den Kopf. Für ihn bin ich die Verrückte mit den Blümchen.

Und das ist auch OK. Ahmed kenne ich seit ich 2012 zum ersten Mal an Board war – und er ist inzwischen für mich Familie. Captain Ashraf hat als Zodiac-Fahrer begonnen und von der Pike auf gelernt. Heute ist er als Captain für das Schiff, die Crew und die Gäste  auf dem Meer verantwortlich.

Das sind nur einige der Namen der tollen Menschen, die sich an Board um die Gäste kümmern, immer helfen, unter Wasser alles zeigen, filmen, fotografieren und auch Spezialwünsche erfüllen. Wie zum Bespiel die Verkündung einer anstehenden Hochzeit zu ermöglichen.

Captain Ashraf, Daniel, Ahmed und Gehad

Elba Reef: eine (noch) unentdeckte Schönheit

Da der Sudan momentan nicht angefahren werden kann, ist die Royal Evolution auf das Elba Reef ausgewichen. Das Elba Reef liegt im Roten Meer, zwischen dem Sudan und Ägypten.  Es befindet sich südlich von Marsa Alam an der Grenzen zumS Sudan und gehört zu den abgelegeneren und weniger frequentierten Tauchplätzen in der Region. Diese Abgeschiedenheit trägt zur Unberührtheit des Riffs bei und bietet Taucher*Innen die Möglichkeit, die tolle Unterwasserwelt in Ruhe zu erkunden.  Manche Tauchgänge haben wir im Sudan gemacht, die Grenze wird hier und da einfach mal überschritten. Merkt keiner, und wenn doch, dann sagt zumindest niemand etwas dazu. Es scheint toleriert zu werden.

Copyright Sven Kahlbrock

Elba Reef besteht aus  drei Riffen. Auf der Nord- und Südseite findest sich tolle Hochebenen, das gesamte Riffsystem bildet ein Dreieck. Auf dem östlichen Plateau liegt das Wrack der SS Levanzo, das eines der Highlights der Tour ist. Das Wrack liegt auf dem Kopf, aber von unten kann man recht gut hineinkommen. Der Abstieg und auch der Aufstieg gehen bequem am Seil, das zum Wrack führt. Die SS Levanzo ist toll bewachsen und bietet vielen Meeresbewohnern eine Heimat. Das Wrack beginnt auf 22 Metern, dort liegt das Heck mit dem Probeller. Weitere Teile liegen auf 40 und auf 65 Metern Tiefe.

Copyright: Sven Kahlbrock

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Auch die Fracht des Schiffs ist noch zu bewundern und man fragt sich, wie der Wein wohl schmecken würde.

Copyright Sven Kahlbrock

Copyright Sven Kahlbrock

Was es sonst noch zu sehen gab

Das Rote Meer bietet alles, was das Taucherherz begehrt, es ist einfach der Klassiker unter den Tauhgebieten..  Farbenfrohe Korallenriffe, Gorgonien und häufige Sichtungen von Clownfischen. Auch ohne Hai-Begegnungen bin ich in Ägypten immer glücklich, dank der intakten Unterwasserwelt und der Vielfalt an Meereslebewesen. Auf dieser Tour hatten wir alles: Wrack, ein Flugzeugwrack, Moränen, Korallen, Höhlen und auch Haie wurden gesichtet, nur nicht von mir.

Copyright: Sven Kahlbrock

Copyright: Sven Kahlbrock

Copyright: Sven Kahlbrock

Copyright: Sven Kahlbrock

Copyright: Sven Kahlbrock

Copyright: Sven Kahlbrock

Copyright: Sven Kahlbrock

Copyright: Sven Kahlbrock

Mein Fazit über meine Woche auf der Royal Evolution

Ich bin ein großer Fan der Royal Evolution und habe freundschaftliche Verbindungen zur Crew. Obwohl ich nicht für diesen Beitrag bezahlt werde – was schön wäre – möchte ich meine fantastische Woche auf diesem Schiff teilen. Es wird sicher nicht mein letzter Besuch gewesen sein. Ich freue mich schon auf meine nächste Tauchsafari auf dem tollen Boot in meinem Lieblingsland Ägypten.