Eine Woche auf einem Tauchboot im sonnigen Hurghada, in unbekannten Gewässern, zusammen mit vielen neuen, netten Gesichtern. Auf geht’s!
[Von Judith G., alias Jud]
Jud: Im März 2017 seid ihr nach längerer Urlaubs- und Tauch-Auszeit endlich wieder im Tauchurlaub gewesen. Diesmal ward ihr in Hurghada, Ägypten. Wie seid ihr an den Trip gekommen?
Alexa: Ein guter Freund von uns hat eine Tauchschule in Köln und bietet regelmäßig Tauchurlaube an. Die Tour nach Ägypten hat er dieses Jahr schon zum zweiten Mal gemacht. Nachdem er so sehr von Ägypten und der Tauchsafari geschwärmt hatte, mussten wir einfach mitfahren.
Jud: Mit vielen seid ihr geflogen?
Alexa: Die Gruppe bestand aus insgesamt 20 Teilnehmern. Darunter unser Tauchlehrer und seine zwei Assistenten. Zusätzlich waren drei weitere erfahrene Taucher, die hin und wieder als Assistenten in der Tauchschule helfen, mit dabei. Der größte Teil der Gruppe bestand aus Studenten, da Matthias seine Tauchausbildungen hauptsächlich über den Hochschulsport anbietet.
Jud: Und kanntet ihr die Teilnehmer alle schon vorher?
Alexa: Nicht wirklich. Wir kannten bereits die Tauchlehrer und Assistenten. Den ein oder anderen haben wir schonmal bei einem anderen Event der Tauchschule gesehen, aber die meisten waren uns bis dahin eher unbekannt.
Jud: Ein Woche mit vielen fremden Menschen auf einem verhältnismäßig kleinen Boot. Das ist nichts für Jedermann. Wie habt ihr das empfunden?
Alexa: Ja das ist wahr! Anfangs hatte ich auch Bedenken, ob ich vielleicht seekrank werden würde oder, ob das Boot vielleicht zu klein ist für 20 Personen und man sich eventuell schnell auf den Wecker geht. Aber diese Sorgen waren absolut unbegründet. Es hat einfach nur tierisch Spaß gemacht. Das Team an Bord war gut organisiert und hat geholfen, wo es nur konnte. Alle waren freundlich, zuvorkommend und witzig. Die Guides kannten wirklich die besten Spots und haben z.B. nicht aufgegeben für uns Delfine zu suchen. Es hat mich etwas traurig gemacht zu hören, dass sie nur so wenig arbeiten können. Die nächste Safari-Tour, nachdem wir abgereist waren, sollte erst drei Wochen später stattfinden. In dieser Zeit verdienen sie natürlich nichts. Besonders spannend war es vom arabischen Frühling zu hören und wie sie das Ganze erlebt haben, welche Veränderungen dadurch entstanden sind, die positiven, aber auch negativen Dinge.
Jud: Denkst du der arabische Frühling hat sich ebenfalls auf Hurghada ausgewirkt?
Alexa: Das kann ich mir gut vorstellen. Gefühlt jedes dritte Hotel war eine Bauruine. Vermutlich haben sie zu bauen begonnen als der Tourismus noch boomte und nun warten die Bauherren darauf, dass sich die Lage beruhigt und die Touristen zurückkommen, bevor sie die Hotels fertigstellen. Die Strände, die wir sehen konnten, waren sehr vermüllt, Liegestühle kaputt und nicht zu benutzen. Hurghada selbst ist auch sonst nicht sonderlich schön gewesen. An der Küste reiht sich ein Hotel an das andere. Viele Läden waren verschlossen, es war ja noch Vorsaison. Aufgefallen ist mir die hohe Präsenz von Polizisten und Militär. Eigentlich hat man immer irgendwo jemanden mit einem Maschinengewehr gesehen. Vor allem die Kontrollen am Flughafen waren extrem. Ich glaube wir mussten unseren Reisepass und unser Bordticket insgesamt 4 Mal vorzeigen. Als wir aus dem Flughafen Gebäude rauskamen war es für mich erschreckend zu sehen, dass wir scheinbar die einzige Maschine mit Touristen waren. Es war sonst niemand zu sehen am Flughafen, außer dem Personal. Es war quasi menschenleer.
Jud: Na zum Glück habt ihr dort keinen Strandurlaub gemacht, sondern ward auf Tauchsafari. Wie oft ward ihr denn letztendlich tauchen?
Alexa [lacht]: Ja stimmt. Es wurden täglich vier Tauchgänge angeboten. Ein Early Morning Dive, vor dem Mittagessen der nächste Tauchgang, nachmittags der Dritte und ein Nachttauchgang. Da wir die Zeit genutzt haben, um uns auch einfach mal vom Alltagsstress zu erholen, haben wir maximal drei Tauchgänge am Tag gemacht. Den Early Morning haben wir deshalb auch nur einmal geschafft!
Jud: Und ward ihr auch beim Nachttauchen dabei?
Alexa [Lacht]: Hehe, nein! Das Dekodier am Abend war einfach zu verlockend. Nach zwei bis drei Tauchgängen am Tag muss auch mal irgendwann Feierabend sein. Abends war es teilweise noch etwas kühl. Es wehte immer ein ordentlicher Wind. Sich dann nochmal in den nassen Tauchanzug quälen, darauf haben wir gerne verzichtet. Obwohl ich es mir jeden Abend vorgenommen habe, konnte ich mich letztendlich doch nicht dazu aufraffen. Besonders die Stimmung abends bei Sonnenuntergang auf dem Boot war zu herrlich. Das war Urlaub pur für mich.
Jud: Kühl und windig? Klingt nicht nach schönem Urlaubswetter, oder?
Alexa: Doch klar! Das Wetter war sonst konstant warm bei ca. 26 bis 28 Grad tagsüber. Nur abends war es durch den Wind etwas kühler, schätzungsweise 18 bis 20 Grad. Das Wasser hatte je nach Tiefe und Ort zwischen 18 und 26 Grad. Morgens und zum Abend hin war es eigentlich immer etwas windig. An einem Morgen brachten die Taucher des Early Morning Dives sogar meinen Bikini und mein Strandtuch vom Tauchgang mit. Die wurden vom starken Wind einfach vom Boot geweht und Gott sei Dank unter Wasser wiedergefunden!
Jud: Da hast du ja Glück gehabt! Apropos unter Wasser. Wie ist die Unterwasserlandschaft vor Hurghada so?
Alexa [grinst]: Die Unterwasserlandschaft war eigentlich wie erwartet. Viele bunte Fische. Ne, mal im Ernst. Ich war erstaunt, dass die Korallenriffe so gut erhalten sind. Ich hab immer gedacht, dass viel mehr beschädigt ist durch den ganzen Massentourismus. Wir haben dort ein paar tolle Wracks betaucht, die gut erhalten und schön bewachsen waren. Und wir hatten ein paar tolle Drift Dives an Steilwänden entlang. Außerdem haben wir dutzende verschiedene Fischschwärme gesehen. Besonders faszinierend fand ich die vielen Riesen-Muränen. Unglaublich wie groß die werden können! Doch wir haben auch ein paar exotischere Tiere gesehen, wie z.B. den Zitter-Rochen oder den gefleckten Schlangenaal. Natürlich durften die Delfine nicht fehlen, die wir an den verschiedensten Spots gesichtet haben.
Jud: Na dann bin ich mal gespannt, an welche Fischarten du dich noch erinnerst. Kannst du mir welche aufzählen, die du gesehen hast?!
Alexa: Puh, das war eine ganze Menge. Wo soll ich da anfangen? Ok, ich fang einfach mal mit den Größten an. Delfine, Zackenbarsche, Riesen-Muränen, Thunfische, Blaupunkt- und Zitterrochen, Schlangenaale, Trompetenfische, Barrakudas, Makrelen, Igelfische, Kugelfische, Kofferfische, Kaiserfische, Doktorfische, Papageienfische, Anemonenfische, Sandbarsche, Falterfische, Feenbarsche, Wimpelfische, Drückerfische, Feilenfische, Meerbarben, Meerbrassen, Lippfische, Skorpionfische, Drachenköpfe, Steinfische, Krokodilfische, Kardinalbarsche, Korallenwächter, Fledermausfische, Seenadeln und verschiedenste Nacktschneckenarten … Aber ich hab bestimmt die Hälfte schon wieder vergessen.
Jud: Und seid ihr auch Haien begegnet?
Alexa: Nein zum Glück nicht! Da sind mir andere Fische lieber.
Jud: Welche wären das? Hast du bzw. hat Stefan einen Lieblingsfisch?
Alexa: Einen Lieblingsfisch haben wir eigentlich nicht. Ich finde Sepien ganz toll, aber leider haben wir während unserer Tauchgänge keine zu Gesicht bekommen. Papageifische sind auch schön anzusehen. Davon hatten wir bedeutend mehr. Ansonsten sind Kugelfische noch ganz niedlich, weil sie so schön grinsen.
Jud: Einige Bilder hast du für uns mitgebracht, allerdings habt ihr nicht so viele wie sonst machen können! Was war da los?
Alexa: Ja leider! Stefans Kamera ist am zweiten Tag unter Wasser abgesoffen. Das war nicht so lustig und macht den Urlaub auch gleich wieder viel teurer. Dafür haben die anderen viele tolle Bilder gemacht.
Jud: Und zum Dank gab es ein paar T-Shirts?
Alexa: Jein! 😉 Wir hatten natürlich für die Gruppe verschiedene Shirts eingepackt. Die sind – wie immer -sehr gut angekommen. Alle haben sich mega über die Geschenke gefreut. Dann haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, direkt ein paar Fotos mit den Leuten zu machen, bei so einer traumhaften Kulisse.
Jud: Heißt das ihr könnt die Tauchsafari weiterempfehlen?
Alexa: Ja, auf jeden Fall! Das Team und die Leute waren großartig! Wir hatten viel Spaß und ich habe mich immer sicher gefühlt. Auch das Essen war ein Traum. Aber das Allerbeste war: 1 Woche barfuß laufen. Ich hoffe das können wir sehr bald wiederholen!
Jud: Ich drücke die Daumen!
About the Author: Bettina Winert
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