Um das Thema Ausrüstung entbrennen Graben – und Glaubenskriege. Wenige Themen werden in der Taucherwelt so emotional diskutiert, wie der Inhalt des Tauchkoffers. Über Atemregler, Flossen, Computer oder Anzüge können Taucher stundenlang fachsimpeln, hat man drei Taucher hat man auch meistens vier verschiedene Meinungen.

Besonders leidenschaftlich geht es zu, wenn über Gegenstände diskutiert wird, die nicht absolut notwendig zum Tauchen sind wie Kameras, Riffhaken und andere Gimmicks. Manche Taucher sind so überladen mit Geräten, dass sie schwer behängt wie Weihnachtsbäume auf 30 Meter sausen.

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Foto von: BestDiveJobs

Und dennoch gibt es in einem Bereich so etwas wie Einigkeit. Sämtliche Möglichkeiten, seinen Buddy auf sich aufmerksam zu machen, nerven einfach nur. Shaker, Tröten, Hammerheads oder das Schlagen auf die Flasche zerreißen die Stille in den Meeren dieser Welt. Hysterische Guides schwingen ihren Shaker bei jeder Nacktschnecke wie eine Sambarassel. Man möchte ihnen diese Geräte am liebsten in den….ihr wisst schon, was ich meine. Dabei wäre es eigentlich schön, wenn man seinen Buddy oder Guide ab und an kontaktieren könnte.

Der BUDDY-WATCHER ® setzt hier an. Er wurde entwickelt, um Tauchern die Möglichkeit zu geben, mit ihrem Buddy oder Guide in Kontakt zu treten – ohne die gesamte Gruppe aufzuschrecken. Ich habe mich besonders gefreut, dass ich dank des Magazins Dekopause als Testerin auserkoren wurde.

Das Gerät

Der BUDDY-WATCHER ist handlich,  schwarz-grün und sieht wertig aus, obwohl er aus Plastik ist.

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Er ist nicht allzu groß, hier seht ihr in im Vergleich zu verschiedenen Tauchcomputern und einer Uhr.

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Meine erste Assoziation war, er könnte eine Mischung aus dem Tricorder (den Trekkies unter euch sicher ein Begriff) und einem Pizzabuzzer von Vapiano sein. Sobald die roten Lichter leuchten und das Ding vibriert, bekomme ich Hunger.  Klassische Konditionierung durch Fastfood.

 

Handhabung

Das Gerät lässt sich intuitiv gut bedienen. Die detaillierte Gebrauchsanweisung muss man sich  im Internet herunterladen, sie wird nicht mitgeliefert. Ich möchte mich daher auch nicht in technischen Details ergehen, denn die Bedienung ist wirklich einfach. Aufladen (Kabel ist dabei), die Geräte miteinander über Tastendruck verbinden und abtauchen.

Der BUDDY-WATCHER ® macht genau das, was er verspricht: man kann seinen Buddy rufen. Die Vibration spürt man auch durch 15mm Neopren und durch einen Trocki mit dickem Unterzieher. Leider gab es im See nicht genug Gründe, meinen Buddy zu rufen, da es kaum Fische zu sehen gab. Wir haben uns eher einen Spaß gemacht uns einfach so gegenseitig anzubuzzen.

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Mein Buddy Andrea mit ihrem BUDDY-WATCHER

Wenn ich mir nun aber vorstelle, dass mein Buddy stundenlang eine Nacktschnecke aus allen Winkeln fotografiert, während hinter ihm der Walhai schwimmt, bekommt der BUDDY-WATCHER ® sofort eine ganz andere Bedeutung. Bei schwierigen Tauchgängen oder bei Urlauben mit vielen Tauchgängen gibt es garantiert genug Gründe, seinen Buddy zu rufen. Man will etwas zeigen oder man hat ein Problem. Theoretisch müssen Buddyteams immer zusammenbleiben. Praktisch ist es aber so, dass man sich manchmal aus den Augen verliert oder nicht immer zum Buddy guckt. Wer das bestreitet, ist meiner Meinung nach nicht ehrlich zu sich selber.

Eine weitere sinnvolle Funktion ist die Gruppenfunktion, die ich leider noch nicht testen konnte. Jeder Taucher in einer Gruppe bis zu 7 Personen kann den Guide rufen und der Guide kann die ganze Gruppe kontaktieren. Ich war ein sehr unsicherer Anfänger. Mir hätte es  viel Sicherheit gegeben, jederzeit meinen Divemaster rufen zu können.

Fazit

Der BUDDY-WATCHER ® entbindet nicht von der Verantwortung, die man als Buddy oder Guide übernimmt. Aber er bietet einen Weg zu kommunizieren und vermittelt ein wenig mehr Sicherheit. Er ist ein Zusatz zum Buddysystem und kann dieses gut ergänzen. Im Gegensatz zu Shaker & Co. ist er leise und zielgerichtet.

Es handelt sich also um ein zusätzliches Ausrüstungsteil, das vielleicht nicht unbedingt notwendig ist. Aber er ist eine interessante Innovation, die eigentlich überfällig ist. Free-Linked geht in die richtige Richtung und kann dazu beitragen, die Sicherheit beim Tauchen ein Stück weit zu erhöhen. Es verleiht ein Gefühl der Sicherheit, wenn ich meinen Buddy jederzeit erreichen kann.

About the Author: Bettina Winert

Mutter von 3 Kindern, im Exil in Wien lebend. Autorin, Taucherin und begeisterte Gärtnerin.

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