„Das Wasser ist kalt, lass uns erst mal einen Schnaps zum Aufwärmen trinken, bevor wir reingehen“, sagte mein Guide Zlatko. Da es im Montenegro zu jedem Anlass einen Schnaps gibt, griff ich ohne Gegenwehr zu. Liebe Tauch-Kinder, bitte nicht nachmachen!

Gastfreundlich ist man in dem kleinen Land an der Adria auch, daher wurde ich sofort ins Haus eingeladen und lernte die gesamte Familie kennen. Nach einem weiteren Schnaps ging es entlang der atemberaubenden Küste zu unserem ersten Tauchplatz, dessen Name mir beim besten Willen nicht einfallen will. Hier wären immer wieder Schmuggler an Land gekommen, sagte Zlatko. Besonders während des Krieges litt die Bevölkerung unter den internationalen Sanktionen, der Schmuggel mit allem was man so schmuggeln kann, blühte. Glaubt man den Gerüchten, ist das bis heute so.

Der Einstieg erfolgte von Land. Zlatko hatte mich vorbereitet, ich solle mir nicht allzu viel erwarten denn die Fischer hätten ganze Arbeit geleistet. Dennoch trafen wir auf diese wunderschöne Medusa, einen Hummer und einige Schnecken.

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Nachdem wir uns diesmal ohne Schnaps aufgewärmt hatten, ging es weiter in die zauberhafte Bucht von Kotor, welche den größten Fjord Europas bildet. Mit diesem Ausblick machte ich mich tauchfein und es ging hinab zum  lokalen Autofriedhof.

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Bedingt durch die schlechte Sicht habe ich leider kaum Fotos, aber habe mir dieses Andenken mitgenommen, ein altes Nummernschild aus der Zeit als die Hauptstadt Podgorica noch Titograd hieß und der Rote Stern die Kennzeichen zierte. Zwischen den Karosserien, Autoreifen und  Müll verirrte sich auch der eine oder andere Fisch.

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Was den Tauchtourismus angeht, steckt Montenegro im Vergleich zu Kroatien  noch in den Kinderschuhen. Die Touristen kommen mit ihren Yachten oder braten am Strand, aber hat man ein wenig Geduld und Zeit findet man über das Internet oder vor Ort die richtigen Kontakte.  Es lohnt sich, allein weil man hier mit enthusiastischen Montenegrinern zusammentrifft, die das Land abseits der Touristenpfade zeigen. Montenegro hat außerdem alles was das Herz eines Reisende begehrt. Man findet hier den letzten Urwald Europas, einsame Alpenlandschaften, schroffe Steilküsten, smaragdgrüne Bergseen und venezianische Altstädte am Meer.

About the Author: Bettina Winert

Mutter von 3 Kindern, im Exil in Wien lebend. Autorin, Taucherin und begeisterte Gärtnerin.

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