Schon lange liebäugelten wir mit einem Tauchurlaub auf Malta oder Gozo. Freunde hatten uns immer wieder vorgeschwärmt. Nach einem kurzen E-Mail-Austausch mit der Tauchbasis Calypso auf Gozo und dem Checken der Flugverbindungen war die Entscheidung getroffen.

Gozo

Air Malta bieten immer wieder Sonderpreise die auch das Tauchgepäck inkludieren an, besonders in der Nebensaison. Wer hier ein wenig flexibel ist kann für wenig Geld fliegen. Die Flugdauer bei einem Direktflug liegt bei gerade einmal 2 1/2 Stunden.

Die Tauchbasis sorgte dafür, dass wir am Flughafen abgeholt wurden. Von dort aus ging es zur Fähre für die Überfahrt von Malta nach Gozo. Allein dieser Ausblick ist bereits ein Genuss und steigert die Vorfreude auf den Tauchurlaub.

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GozoAn der Anlegestelle erwartete uns wieder der Abholtransfer und es ging in den Norden nach Marsalforn. Dort wurde an der Tauchbasis eingecheckt, man brachte uns in unser Hotel und auch der Leihwagen stand für uns bereit. Warum das ein Geländewagen war, wurde uns dann am nächsten Tag erst richtig klar.

GozoDa wir möglichst unabhängig tauchen wollten, erwarben wir noch ein kleines Büchlein das alle wichtigen Landtauchgänge enthielt. Morgens wurden immer das Nitrox analysiert und alles ins Auto geladen und nach kurzer Rücksprache mit der Tauchbasis, wo am jeweilgen Tag die Bedingungen am besten sind, ging es auch schon über wilde, steile Trampelpfade oder über nackten Fels und Salzbecken am Ufer zum erwählten Tauchplatz. Ohne Geländewagen wäre man hier bereits gescheitert. Die Tauchplätze selbst sind gut beschildert, was bedeutet dass am Einstieg eine Tafel steht mit einer Tauchplatzkarte. Die Einstiege variieren von kinderleicht bis zu höchst akrobatisch, und wir waren oft erstaunt, dass unsere Trockis das einfach so unbeschadet überstanden haben.

GozoSobald man das erste Mal den Kopf unterwasser steckt, wird man augenblicklich für alle Strapazen der Anfahrt entschädigt. Unendliche Sichtweiten und gigantische Felsformationen, die einen beinahne andächtig staunen lassen. Steile Abhänge in scheinbar unendliche Tiefen, bei denen man sich wünscht, man hätte die komplette Tec-Ausrüstung mitgeschleppt, jede Menge Höhlen, Grotten und Kamine zum Durchtauchen und nicht zu vergessen Fischschwärme und allerlei sonstiges Getier machen jeden Tauchgang unvergesslich. Auch für die Eisenliebhaber ist was dabei, so liegen im Süden am Xatt L-Ahmar-Riff gleich drei Wracks direkt nebeneinander und lassen sich bequem von Land aus betauchen auf Maximaltiefen von 40 – 42m, nämlich die Karwela, die Xlendi Ferry und die Cominoland. Und auch beim Austauchen bekommt man noch am Riff jede Menge geboten, wie spielende Oktopusse oder Schnecken oder Fischschwärme oder oder oder…

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GozoGozoEin absolutes Muss ist natürlich ein Besuch des legendären Blue Hole am Azure Window, dort gibt es noch einen weiteren spektakulären Tauchplatz, nämlich Inland Sea, der allerdings nur bei guten Wetter wirklich gut zu behauchen ist. Nich zu vergessen ist die Coral Cave, die wirklich wunderschön bewachsen ist. Mein persönlicher Favorit liegt allerdings im Norden, die Tauchplätze Reqqa Point mit der Bilinghurst Cave und die Double Arch, die vermutlich den anstrengendsten Ein- und Ausstieg hat, aber absolut lohnenswert ist! Nicht so begeistert haben uns die Xwejni Bay und das Ghasri Valley, was aber auch an den schlechten Bedingungen an diesem Tag gelegen haben kann.

GozoGozoZur Mittagspause düst man einfach wieder zurück zur Tauchbasis, holt sich eine neue Ladung Nitrox, vielleicht noch einen Snack in der Hauptstadt Victoria, durch die ohnehin alle Straßen hindurchführen und schon ist man wieder auf dem Weg zur nächsten Attraktion, natürlich alles im eigenen Ermessen, manchmal musste halt doch ein Mittagsschläfchen her.
GozoWer nicht so gerne auf eigene Faust losmacht, dem wird auch geholfen, man kann ganz normal an den geführten Tauchgängen der Tauchbasis teilnehmen, hier geht es dann auch mal mit dem Boot raus, auch an Tauchplätze auf Comino oder Malta.
GozoDas Essen auf der Insel ist Britisch angehaucht, da gibt es dann zum Frühstück eben ein klassisches English Breakfast. Fürs gepflegte Abendessen stehen jede Menge Restaurants zur Verfügung und man sollte unbedingt das reiche Angebot wahrnehmen. Man kann hier also trotz der vielen Taucherei in Ruhe dick und rund werden ohne grössere Anstrengung, was allerdings dazu führen kann, dass man nicht durch die vielen Kamine passt, die es zu durchtauchen gilt.

GozoGozoDa wir in der Nebensaison dort waren, waren wir froh, unsere Trockis dabei zu haben. Das Wasser war zwar angenehm warm mit 23 Grad, allerdings blies am Ufer stehts ein unangenehmer Wind, und wir waren froh, nicht im Nasstauchanzug unterwegs zu sein.
Am Abreisetag wurde nicht getaucht, also haben wir unseren Geländewagen nochmal richtig glühen lassen und sind jede noch so versteckte Ecke der Insel angefahren um die wunderbare Natur dort zu bestaunen.

Alles in allem ist Gozo jedenfalls eine Reise wert, oder vielleicht auch zwei, oder drei…

Fotos:  Triton Diving und Michal Sevecek

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