Der Taucherblog ist zurück!

Lange war es relativ ruhig auf dem Taucherblog. Das liegt daran, dass ich ein zweites Kind bekommen habe. Ich war daher in den letzten 9 Monaten natürlich nicht tauchen und hatte auch kaum Zeit, etwas zu schreiben. Hin und wieder habe ich es geschafft, Schnorcheln zu gehen. Was aber nur ein Ersatz für das Tauchen ist. Nun bin ich wieder voll und ganz zurück und kann es kaum erwarten, nach der Babypause in einigen Wochen wieder abzutauchen.

Die lange Pause in der Schwangerschaft

Die erste Frage,wenn ich Freunden von der erneuten Schwangerschaft erzählt habe : „Wie hälst Du es so lange aus ohne Tauchen zu gehen?“  Geholfen hat, dass ich über den Winter schwanger, da fehlten mir die Wochenendtauchgänge im See nicht so sehr wie im Sommer. Da ich bedingt durch das erste Kind – oder auch K1 wie es im Internet heisst – auf meine Fernreisen zu Weihnachten seit 3 Jahren sowieso verzichte, um mit der Familie zu feiern, ist auch das nicht so schlimm. Lediglich im Sommerurlaub auf Kreta war ich ein wenig wehmütig. Gerne wäre ich dort abgetaucht. Aber die Vorfreude auf ein zweites Kind lässt diese Sehnsucht schnell verschwinden. Und nach K2 geht es ja mit der Taucherei weiter. Wenn mich die ganz große Sehnsucht nach dem Wasser gepackt hat, bin ich schwimmen oder schnorcheln gegangen, so lassen sich die 9 Monate gut überbrücken.

 

Reisen und Tauchen mit einem Kind

Mit K1 haben wir gleich von Anfang an einige Reisen unternommen. Wir waren auf Malta, Teneriffa und Ägypten. Auf Malta und in Ägypten habe ich recht viele Tauchgänge machen können, da der Mann auf das Kind aufgepasst hat. Da der Mann nicht taucht, können wir uns immer bestens abwechseln. Ich habe den Kleinen morgens gestillt, direkt vor dem Tauchgang. Nach einer Stunde war ich wieder an Land, wobei für den Notfall auch immer ein Fläschchen mit Milch für den jungen Herren bereitstand. Nachdem ich mich umgezogen und gefrühstückt hatte, war der Mann mit Schnorcheln dran.

Delfine in Marsa Shagra, Ägypten

Auf Gozo haben wir es genauso gemacht. Ich war tauchen, der Mann hat auf das Kind aufgepasst. Nachtmittags hat er etwas alleine unternommen oder wir sind zusammen über die Insel gefahren und haben als Familie etwas zusammen gemacht. Denn das ist der große Nachteil wenn man sich mit den Aktivitäten abwechselt, man verbringt natürlich nicht so viel Zeit mit der Familie.

Blue Hole, Gozo

Es gibt ein Aussage, die ich nicht nachvollziehen kann. Nämlich die, dass ich mit Kindern gar nichts ändert und man reisen kann wie vorher, wenn man nur will.  Ich kann momentan keine Tauchsafari in Indonesien machen oder den ganzen Tag mit dem Tagesboot rausfahren. Ich muss Kompromisse eingehen und auf einige Sachen verzichten. Mir hat das allerdings überhaupt nichts ausgemacht. Ich war für jeden Tauchgang dankbar und froh, dass ich überhaupt den Kopf unter Wasser bekommen habe. Außerdem ist nichts schöner, als Zeit mit der Familie zu verbringe, es ist für mich überhaupt nicht schwer, auf einige Tauchgänge zu verzichten.

Tauchen in den heimischen Seen

Ich tauche wahnsinnig gerne bei uns in den Seen. Um Wien herum aber auch in den Bergseen in Österreich. Früher habe ich fast jedes Wochenende genutzt, um irgendwo abzutauchen. Mit einem Kind war das ebenfalls gut machbar. Wenn ich für einen Tag an den Neufelder See gefahren bin, sind die Männer beide mitgekommen. Meine Freundinnen haben sich zusammen mit meinem Mann um den Kleinen gekümmert und ich konnte in Ruhe meine Ausrüstung zusammenbauen.

Während der Oberflächenpause habe ich den Kleinen gestillt. Ein wenig aufwendiger als früher ist die Logistik geworden. Neben dem umfangreichen Tauchgepäck und der Kamera muss auch das Kind samt Windeln, Spielzeug, Sonnencreme, Decken und was der Nachwuchs sonst noch so braucht, an den See geschleppt werden. Ohne Hilfe durch den Partner und Freunden ist das nicht zu machen. Bei mir ging es nach der ersten Schwangerschaft genau 2 Monate nach der Geburt wieder unter Wasser, dank tatkräftiger Unterstützung  durch Familie und Freunde . Jetzt wo mein Sohn größer ist kann er wenigstens selber zum Wasser laufen oder er bleibt einfach mit dem Vater zu Hause und ich fahre allein.

Die Frage der Fragen: Wie wird es mit zwei Kindern?

Nun habe ich ein Neugeborenes und einen jungen Mann, der knapp über 2 Jahre alt ist. Ich kann mein Glück kaum fassen. Was meinem Wunsch, wieder abzutauchen, keinen Abbruch tut. Ich sehen mich nach dem kühlen Wasser im See, ich will wieder das salzige Meer spüren und einfach nur unter Wasser sein. Schnorcheln war eine ganz nette Alternative, aber kein Ersatz für einen richtigen Tauchgang. Wie wird es also werden, mit 2 Kindern? Logistisch ist es aus meiner momentanen Perspektive schon eine Herausforderung. Im Auto ist weniger Platz, da ich die Rückbank nicht mehr umklappen kann, denn dort befinden sich 2 Kindersitze. Ich habe viel mehr zu tragen und ein Kind mehr will sicher zum See gebracht werden. Ohne den Mann geht es nicht. Wir beide müssen die Kinder zusammen an den See bringen, einer von uns muss dann dort warten, während der andere die Ausrüstung und das Kinderspielzeug sowie den  sonstigen Kram aus dem Auto holt. Ich muss stillen, dem Mann aber auch mal kurz den Großen abnehmen. Dann muss ich mich anziehen, während der Mann zwei Kinder in Schach hält. Eventuell nochmal stillen, kurz bevor es ins Wasser geht. Dem Großen sollte ich währendessen erklären, was Mama da macht und was das alles an Ausrüstung ist. Wenn der Kleine mal auf den Spielplatz will oder ins Wasser, muss ich mich um das Baby kümmern. Das ist alles keine Schwarzmalerei, sondern so läuft unser Alltag ab. Ich kümmere mich hauptsächlich um den Säugling, mein Mann momentan vielum den Großen,  jedes Kind hat andere Bedürfnisse. Beide brauchen die Zuwendung beider Elternteil und manchmal muss man als ein Erwachsener zwei Kinder in Schach halten. Daher kann ich mir noch nicht vorstellen, wie das beim Tauchen ablaufen soll und überlege eher, den jungen Mann bei den Großeltern zu lassen, damit es für uns mit dem Baby etwas entspannter wird.

Wir werden hoffentlich bald sehen, wie es dann wirklich sein wird, ich halte euch auf dem Laufenden. Der erste Tauchgang nach der langen Pause ist für Mitte August geplant. Drückt mir die Daumen, dass alles gut klappt.

About the Author: Bettina Winert

Mutter von 3 Kindern, im Exil in Wien lebend. Autorin, Taucherin und begeisterte Gärtnerin.

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