Was ist eine Tauchsafari?

Erfahrene Tauch-Hasen werden bei dieser Überschrift müde abwinken, haben sie doch schon zigmal so ihren Urlaub verbracht. Tauchanfänger hingegen können sich zunächst mal vielleicht nicht so viel darunter vorstellen. Deshalb möchte ich diese Art des Tauchurlaubes ein wenig näher erläutern.

Denn für mich ist es die beste Art, seinen Tauchurlaub zu verbringen. Man  ist den ganzen Tag auf dem Wasser, auf einem sogenannten Safaribooten, auch gennant Liveboard. Liveboards sind kleine, schwimmende Tauchhotels. Die Schiffe sind, mit Platz für bis zu 24 Tauchern, komplett ausgestattet mit Kabinen, Bereichen zum Essen und Entspannen, Sonnendeckes und natürlich dem Tauchdeck. Sobald man an Board geht, beginnt der Urlaub. Der Rhythmus ist wie  folgt: Tauchen, Essen, Schlafen. Wiederholen. Tauchen, Essen, Schlafen.

Manche Safaris dauern 7 Tage, andere 2 Wochen. Es gibt auch Mini-Safaris, die nur wenig Tage dauern und Sondertouren, auf denen die Unterwasserwelt drei Wochen lange erkundet wird. Das Schiff bringt die Taucher von Tauchplatz zu Tauchplatz. Nirgendwo kann ich besser abschalten, als auf einer Tauchsafari. Denn man verlässt den Alltag komplett und ist umgeben von Meer, Wind und Sonnenschein.

In welchen Regionen kann ich eine Tauchsafari machen?

Safariboote fahren überall dort, wo es schöne Tauchgebiete gibt. Ob Mittelmeer, Norwegen, Indonesien oder im Roten Meer. Überall gibt es Liveboards.


Es gibt auch Tauchgebiete wie Cocos Island (Costa Rica) oder Socorro (Mexico), die man nur und ausschliesslich per Liveboard erkunden kann.

Kann ich als Alleinreisende auch eine Tauchsafari machen?

Unbedingt! Ich finde, es ist für Alleinreisende Taucher die eigentlich beste Option, denn man findet sofort Anschluss. Man hat immer einen Buddy, immer jemanden zum reden. Aber die meisten Boote sind gross genug, so dass man sich auch mal zurückziehen  kann. Die Kabine teilt man sich mit einer fremden Person, wenn das Schiff voll ist.

Aber kann kann angeben ob man mit einem Mann oder einer Frau die Kabine teilen möchte. Wer genug Geld übrig hat, kann auch den Aufschlag für eine Einzelkabine zahlen. Oder einfach Glück habe, dass niemand mit in der Koje schläft.

Was sind die Voraussetzungen für eine Tauchsafari?

Es kommt sehr auf die Tour an. Für manche Tauchsafaris in Gegenden mit relativ kaltem Wasser oder / und straken Strömungen, schlechter Sicht und / oder tiefen Tauchgängen, werden von den Veranstaltern 50 bis 100 Tauchgänge als Voraussetzung gennant. Ein seriöser Anbieter wird sich auch daran halten, und keine Anfänger mitnehmen. Es ist auch recht anstrengend, da oft vier oder zumindest drei Tauchgänge am Tag gemacht werden, wobei der vierte Tauchgang nachts durchgeführt wird. Daher sollten die Taucher eine gewisse Erfahrung und Sicherheit mitbringen. Bei entlegenen Touren ist auch die nächste Druckkammer weit entfernt, daher ist es gut, sich an die Sicherheitsvorgaben zu halten. Bei anderen Touren sind die Anforderungen nicht so hoch. Dennoch sollte man einfach eine Routine haben und selbständig (im Buddyteam) Tauchen können. Auf Tauchsafaris sind oft sehr erfahrenen Taucher in der Gruppe. Es ist einfach unangenehm, wenn einer sehr langsam mit dem Anlegen der Ausrüstung ist oder schnell keine Luft mehr hat, denn das beeinflusst den gesamten Ablauf, der recht straff organisiert ist.

Was ist der Vorteil einer Tauchsafari?

Das ist einfach zu beantworten. Es wird nur und ausschließlich getaucht. An vollen Tauchtagen werden bis zu vier Tauchgänge gemacht, am Tag der Anreise und Abreise bwz. natürlich weniger oder gar keiner. Es geht morgens um 6 los, man ist am Tauchplatz oft mit den ersten Booten dabei. In entlegenen Gegenden ist man sogar alleine am Tauchplatz, wenn man Glück hat. Es gibt hin und wieder auch die Möglichkeit, kurze Ausflüge an Land zu machen, je nachdem wo man sich befindet. In Indonesien kann man Inseln besuchen, im Roten Meer auf Leuchttürme steigen. Aber es wird hauptsächlich getaucht. Nirgendwo kann man so viele Tauchgänge in so kurzer Zeit machen, wie auf einer Safari.


Raja Ampat Indonesien Tauchsafari, Nemo, Wobbegong, Teppichhai

Was sind die Nachteile einer Tauchsafari?

Da gibt es doch auch einige, die man erwähnen sollte. Zunächst die soziale Komponente. Wenn man sich mit den Mitreisenden nicht versteht, dann ist es blöd. Denn man kann nicht weg. Man sollte sich daher vor der Buchung erkundigen, wer die anderen Reisenden sind. Ob es sich um eine geschlossene Gruppe handelt, um andere Einzelbuchungen, aus welchen Ländern sie kommen. Wer mal eine Woche mit einer Gruppe Tauchern verbracht hat, die kein Deutsch oder Englisch sprechen, der versteht, was ich meine.

Raja Ampat Indonesien Tauchsafari, Nemo, Wobbegong, Teppichhai, Manta

Ausserdem sieht man auch fast nichts vom Land, das muss einem klar sein. Wer eine Tauchsafari macht, ist den ganzen Tag mit Tauchen beschäftig. Ausnahme sind kurze Landausflüge, wenn möglich. Man darf keine Angst vor Wasser haben, denn festen Boden bekommt man daher kaum unter die Füße.

Sind Tauchsafaris teuer?

Je exklusiver die Region, desto teurer. Wenn ein Tauchgebiet nur per Safariboot erreichbar ist, dann zahlt man halt dementsprechend. Klar. Aber dafür ist man dann auch recht alleine und kann in Ruhe tauchen.

Indonesien, Raja Ampat, Tauchsafari

In Gegenden, wo man die Wahl zwischen Hotel und Boot hat, mus man es sich ausrechnen. Auf dem Boot sind alle Tauchgänge, das Essen und Getränke ohne Alkohol im Preis inbegriffen. Oft kommen aber noch diverse Gebühren wie Hafengebühren, Treibstoffzuschlag und Nationalparkgebühren dazu. Aber oft lohnt es sich und schöner als an Land ist es – finde ich  – einfach auch.

 

Wie erkenne ich einen seriösen Anbieter mit sicheren Booten?

Das ist eine Frage, die sich immer wieder stellt. Auch vermeintlich seriöse Anbieter kämpfen mit der notwendigen Sicherheit ihrer Flotte. So kommt es leider immer wieder zu Bränden auf den Schiffen etablierter Anbieter. Das ein Brand auf offenem Meer das Potenzial für eine Katastrophe birgt, ist glaube ich jedem klar. Grundsätzlich sollte man aber darauf achten, dass das Boot nach internationalen Sicherheitsstandards wie SOLAS ausgestattet ist, dass es Brandmelder, Rettungsboote, Rettungswesten und ein funktionierendes GPS an Board gibt. An Board muss es ein ausführliches Sicherheitsbriefing geben. Man  kann auch nochmal genau nachfragen, wie die Rettungsluke aufgeht, ob es eine Nachtwache gibt und sich die Rettungsboote und Westen nochmal ganz genau zeigen lassen. Natürlich ist es als Laie schwer, zu erkennen, ob alle diese Dinge vorhanden sind. Es hilft, sich vorab bei anderen Tauchern oder im Reisebüro zu erkundigen, welche Boote seriös zu sein scheinen.Absolute Sicherheit gibt es aber leider nie.

Wo buche ich eine Tauchsafari?

Am besten immer im Reisebüro des Vertrauens. Die Experten  kennen oft die Gegebenheiten in den verschiedenen Ländern und haben wertvolle Tips. Dazu kennen sie die Anbieter und wissen, wer seriös und vertrauenswürdig ist. Natürlich kann man auch direkt bei den Betreibern der Boote buchen, wenn diese Option angeboten wird. Das hat sich für mich hier und da schon gelohnt. Den Flug habe ich dann separat dazu gebucht, hier muss man aber gut aufpassen. Denn schon kleine Verspätungen können dazu führen, dass man das Schiff verpasst. Hier lieber einen Puffer bei der Anreise einplanen, gerade in entlegenen Gegenden mit wenig Flugverbindungen.

 

About the Author: Bettina Winert

Mutter von 3 Kindern, im Exil in Wien lebend. Autorin, Taucherin und begeisterte Gärtnerin.

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