Die ehemalige österreichische Kolonie Maputo ließen wir nach nur einer Nacht hinter uns. Mit einem Linienflug der mosambikanischen Airline LAM ging es nach Vilankulo. Die Maschine erinnerte an einen abgehalfterten Privatjet eines bei Putin in Ungnade gefallenen Oligarchen. Gepunktet hat der Jet allerdings mit der Bordtoilette. Ein Häusel mit Aussicht. In solchen Momenten möchte frau ein Mann sein oder zumindest auch  zielsicher im Stehen pullern können. Trotz der grandiosen Toiletten darf LAM nicht mal in die Nähe des europäischen Flugraumes kommen, die Airline ist blacklisted. Warum? Keine Ahnung, der Flug war prima.

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Nach einer Stunde Flugzeit erreichen wir sicher unser Ziel Vilankulo, dessen Name mich irgendwie entfernt an ein italienisches Schimpfwort (vafanculo) erinnert. Der kleine Küstenort besteht aus wenig mehr als einer asphaltierten Hauptrasse und vielen staubigen Nebenstraßen. Im sogenannten Stadtzentrum findet man einen gut sortierten Supermarkt, diverse Geschäfte und Cafes.

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Am Strand reihen sich die Unterkünfte der mittleren Preiskategorie aneinander. Das familiäre kleine Resort Casa Cabana direkt am Strand mit einer gemütlichen Beach Bar war für 3 Nächte unser Zuhause. Die Eigentümerin kümmert sich rührend um jeden einzelnen Gast und erfüllt jegliche Sonderwünsche, wie eine Geburtstagstorte und Kerzen für ein Geburtstagskind. Die Unterkunft liegt direkt am Strand, man kann beim  Frühstücken die Zehen in den Sand bohren.

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Beindruckend sind die bunten Fischerboote, die bei Ebbe wie kleine Kunstwerke auf dem Sand liegen. Jedes ist liebevoll in einer anderen Farbe bemalt, einige sind mit Sprüchen verziert.

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Die einzige Tauchbasis, die wir empfohlen bekamen, war die französische Basis Odyssea Dive. Ich hatte eine Ausfahrt für unser Geburtstagskind gebucht, die leider in letzter Sekunde morgens abgesagt wurde. Am nächsten Tag ging es dann los. Wer eher günstig übernachten möchte, sollte Fahrten mit dem Zodiac mögen. 45 Minuten dauert eine Strecke. Die Aussicht auf das Archipel entschädigt allerdings für die lange Anfahrt. Die teuren Resorts im Archipel punkten mit kurzen Anfahrten und jedem wohl nur erdenklichem Luxus.

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Auf dem Zodiac gab es in kurzes Briefing vom Basisleiter Denis: „Folgt mir. Ich weiß, wo es langgeht.“ Dann ging es runter. Die Sicht war gut, es gab einiges zu sehen, wenn auch keine Mantas oder Walhaie. Aber die Natur ist kein Wunschkonzert und es waren dennoch  schöne Tauchgänge.

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Zwischen den Tauchgängen bringt die Basis seine Gäste auf die Insel Bazaruto. Es gibt leckere Snacks und Getränke. Zeit für einen Spaziergang bleibt es auch. Der untere Teil der Insel ist von einer meterhohen Düne besetzt, der Blick von oben ist atemberaubend schön. Für diese Aussicht lohnt sich der relativ anstrengende Aufstieg.

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Die Tauchgänge waren beide recht kurz, da die meisten schönen Riffe in Mosambik relativ tief liegen. Da Dekotauchgänge nicht erwünscht sind, war schon nach knapp 35 Minuten Schluss. Alleine darf man im Buddy Team auch mit eigener Bojen nicht auftauchen, man muss sich strikt an die Befehle des Guides halten.

Auf dem Rückweg wurden wir samt unserer Ausrüstung praktischerweise direkt an unserer Beachbar ausgesetzt. Damit endete das kurze Intermezzo in der Unterwasserwelt von Vilankulo.

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Ich muss ehrlich sagen, zwei Tauchgänge sind viel zu wenig um ein Tauchgebiet zu beurteilen. Vilankulo an sich ist herrlich entspannt, in der Nebensaison gibt es kaum Touristen. Der Strand ist wunderschön, das Essen war stets hervorragend und das Bazaruto Archipel ist wunderschön. Vielleicht bleibe ich nächstes Mal einige Tage länger, um zu sehen was die Unterwasserwelt noch zu bieten hat.

About the Author: Bettina Winert

Mutter von 3 Kindern, im Exil in Wien lebend. Autorin, Taucherin und begeisterte Gärtnerin.

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