Du denkst, Trockentauchen ist nur etwas für kaltes Wasser und technisches Tauchen? Weit gefehlt!

Wenn du es einfach liebst unter Wasser zu sein, dir aber oft schnell kalt wird, dann ist ein Trockentauchanzug eine gute Investition. Er ist zwar teurer als ein Neoprenanzug, ist aber meist auch langlebiger. Wenn du weißt, wie man trocken taucht, eröffnet dir das buchstäblich ein Meer an neuen Möglichkeiten! 😍

Trockentauchanzüge werden nicht oft zum Verleih angeboten. Genau wie bei einer Tauchmaske ist die Passform sehr wichtig. Ein zu kleiner Anzug ist unbequem und ein zu großer Trockentauchanzug hält dich nicht richtig warm.

Wir sagen dir, wie du deinen perfekten Trockentauchanzug findest! 😊

Was ist ein Trockentauchanzug?

Da gibt es keine versteckte Bedeutung. Trockentauchanzüge halten dich trocken! Sie sorgen dafür, dass du dich beim Tauchen in kälterem Wasser einfach wohlfühlst. Um aber im Trocki (wie man den Anzug auch kurz nennt) wirklich trocken zu bleiben und damit sicher zu tauchen, solltest du einen Kurs zum Trockentauchen belegen. Es gibt vieles zu beachten! Selbst wenn du mehrere hundert Tauchgänge hast, kannst du nicht einfach so trockentauchen ohne es zu lernen.

Anders als bei Neoprenanzügen kommt es nicht auf die Dicke des Trockentauchanzugs an, damit du darin schön warm bleibst. Trockentauchanzüge verwenden Dichtungen und Reißverschlüsse, um das Wasser komplett draußen zu halten. So bildet sich eine Luftschicht um deinen Körper, welche die Kälte abhält. Luft ist viel leichter aufzuwärmen als das Wasser, das bei einem Neoprenanzug zwischen dem Anzug und deiner Haut ist. Dadurch kannst du in deinem Trocki sogar noch mehrere Schichten Kleidung darunter tragen, um dich warm zu halten. 😃

Das Tauchen mit Trockentauchanzügen erfordert Übung und Training. Jeder Anzug hat ein Ventil an der Brust. Das ist ein Niederdruckventil zum Aufblasen des Anzugs. Mit dem Ventil an der Schulter kannst du je nach Bedarf Luft ein- und ausströmen lassen kann, um einen neutralen Auftrieb herzustellen. Ganz ähnlich wie bei der Tarierung mit deinem Jacket.

Was du bei deiner Wahl beachten solltest

Es ist wichtig:

  • die Dichtungen
  • Reißverschlüsse,
  • Ventile und Materialien 

eines Trockentauchanzugs genau anzuschauen.

Achte zum Beispiel darauf, dass die Dichtungen bequem sind und deine Bewegungsfreiheit nicht einschränken. Bevorzugst du Dichtungen aus Latex oder Neopren? Einige Latexdichtungen lassen sich zuschneiden. Damit können sie individuell auf dich angepasst werden.

Sind die Ventile an einer praktischen Stelle angebracht und leicht zu bedienen? Vergewissere dich, dass die Reißverschlüsse hochwertig und relativ leicht zu bewegen sind.

Viele der neuen Trockentauchanzüge sind mit einem sogenannten Teleskop-Torso ausgestattet. Das heißt der obere Teil kann wie ein Teleskop erweitert werden. Das ist vor allem für das Anziehen des Anzugs ein großer Vorteil. Du kannst ihn damit aber auch zusätzlich noch an deine Körpergröße anpassen.

Schritt 1: Das richtige Material wählen

Es gibt zwei Haupttypen von Trockentauchanzügen:

  1. Membrananzüge (auch Shell- oder Trilaminat-Trockentauchanzüge genannt)
  2. und Neoprenanzüge.

Ein Membran-Trockenanzug besteht oft aus Trilaminat. Das ist leicht, lässt sich einfach falten und hat keinen Auftrieb. Das Material wärmt jedoch nicht von selbst. Hier brauchst du also am besten eine passende Unterwäsche um warm zu bleiben.

Ein Neopren-Trockenanzug ist im Grunde ein sehr dicker Neoprenanzug, der wasserdicht ist. Er ist schwerer und hat eine bessere Passform. Außerdem ist er auch ohne Unterzieher wärmer.

Membran-/Trilaminat-Anzüge

Ein Membrananzug besteht aus dünnen, zusammen-laminierten Schichten von Material. Ein Anzug mit drei Schichten wird dementsprechend Trilaminat-Anzug genannt. Die Materialien sind unterschiedlich, aber der Zweck ist der gleiche: dich trocken zu halten. 😉

Membrananzüge bieten nur eine geringe Isolierung. Wenn du also nicht in halbwegs warmem Wasser tauchst, brauchst du auch eine Unterwäsche, die dich warm hält.

Ein Membran-Trockenanzug trocknet schnell und ist leicht zu reinigen. Er ist zwar teurer als ein Neoprenanzug, hält aber jahrelang, wenn du ihn gut pflegst. Ein Membrananzug ist außerdem vielseitiger. Du kannst vom Tauchen bei gemäßigten Temperaturen (um die 20 Grad) zum Eistauchen wechseln, indem du eine dickere Unterwäsche trägst.

Neopren-Trockenanzüge

Neopren-Trockenanzüge sind im Grunde genommen dicke Neoprenanzüge, die sehr komprimiert werden. Durch die Komprimierung wird der Anzug dünner und wasserdicht. Außerdem hat er dadurch weniger Einfluss auf deine Tarierung, wie ein normaler Neoprenanzug.

Neopren-Trockentauchanzüge sind wärmer als Membrananzüge, aber sie sind auch schwerer.

Aufgrund der isolierenden Eigenschaften von Neopren können Taucher im Vergleich zu Membrananzügen leichtere Unterwäsche tragen. Diese Art von Trockenanzügen sind sehr eng anliegend. Das kann das Anziehen für dich zu einer Herausforderung machen. Unter Wasser fühlst du dich dafür stromlinienförmiger als mit einem Membran-Anzug, weil er enger anliegt.

Schritt 2: Die richtige Passform finden

Bei der Auswahl deines Trockentauchanzugs ist es entscheidend, dass er gut passt. Es ist daher wichtig, dass du einen Anzug wählst, der dich in deiner Bewegung nicht einschränkt. Er sollte leicht zu bedienen sein und an diesen Stellen nicht zu eng sitzen:

  • An Hals,
  • an den Handgelenken
  • und an deinen Knöcheln

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Größe der Stiefel des Trockentauchanzugs, wenn er integrierte Schuhe hat.

Vergewissere dich bei der Bestellung eines Trockentauchanzugs, dass die Maße laut der Tabelle vom Hersteller passen. Probiere ihn dann am besten bei einem Testtauchgang an, um sicherzustellen, dass er bequem sitzt.

Woher weißt du ob ein Anzug gut sitzt?

Ganz einfach: Stell dir vor, der Tauchshop wäre der Bereich an deinem Lieblingstauchplatz wo du dich auf den Tauchgang vorbereitest.

  • Tu so, als würdest du deine Flossen anziehen: Ist genug Beinfreiheit vorhanden, damit du dein Knie beugen kannst? Ist im Schritt genug Platz, damit du dich bücken kannst?
  • Greife mit beiden Händen in den Nacken, als ob du nach dem Tankventil greifen würdest.
  • Hocke dich mit den Füßen flach auf den Boden und beuge die Knie. Der Anzug sollte flexibel genug sein, damit das geht.

Wenn die drei Übungen nicht klappen, ist der Anzug wahrscheinlich zu eng. Ein zu großer oder zu kleiner Anzug kann ein Risiko für deine Sicherheit sein. Selbst wenn er die richtige Farbe hat oder besonders günstig ist, solltest du ihn nicht kaufen!

Trockentauchanzug nach Maß

Einige Hersteller bieten dir die Möglichkeit den Anzug maßgefertigt herzustellen. Wie bei einem Anzug oder Hemd nach Maß wirst du hierbei vermessen, um den Anzug dann genau an dich anzupassen. Trockentauchanzug nach Maß bei Atlantis Berlin.

Schritt 3: Das passende Zubehör

Das Zubehör für den Trockentauchanzug ist wichtig, um deinen Tauchgang so warm und bequemen wie möglich zu gestalten.

Schuhe

Viele Trockentauchanzüge werden mit Neoprensocken geliefert. Sie sind am Anzug befestigt. Je nachdem wo du tauchen gehst, kannst du darüber unterschiedlich feste Tauchschuhe (auch „Boots“ genannt) tragen.

Handschuhe

Je nach Wassertemperatur wirst du dicke Handschuhe brauchen, um deine Hände warm zu halten. Du kannst deine Handschuhe oft an deinem Anzug befestigen, um trocken und warm zu bleiben

Dichtungen

Die Manschetten am Hals und den Handgelenken halten das Wasser aus deinem Trockenanzug. Du hast hier die Wahl zwischen:

  • Neopren-
  • Latex-
  • oder Silikon-Dichtungen.

Generell gilt: Neopren ist am haltbarsten, aber es dehnt sich mit der Zeit aus. Außerdem ist es für manche Taucher/innen wegen seiner Dicke schwierig, eine Neoprendichtung über den Kopf zu ziehen.

Dichtungen aus Latex und Silikon sind flexibler und lassen sich bei Bedarf leichter austauschen. Wenn du eine Allergie gegen Latex hast, bieten Silikon-Dichtungen die gleiche Flexibilität. Sie sind aber anfälliger für Risse.

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Ein Gast Beitrag vom Atlantis online Tauchshop

About the Author: Bettina Winert

Mutter von 3 Kindern, im Exil in Wien lebend. Autorin, Taucherin und begeisterte Gärtnerin.

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