Grado ist eine Küstenstadt in der Region Friaul-Julisch Venetien in Nordostitalien. Sie liegt auf einer Insel in der Lagune von Grado, die nächste große Stadt ist  Triest . Grado wird oft als „die Sonneninsel“ oder „die goldene Insel“ bezeichnet und ist ein beliebtes Reiseziel für Urlauber, die einen entspannten Strandurlaub und ein wenig la dolce vita erleben wollen.

Ich fand meinen ersten Aufenthalt dort allerdings ganz schlimm. Grado war für mich  ein real gewordener touristischer  Albtraum. Doch nach mehreren Besuchen habe ich mich mit der kleinen Stadt am Meer versöhnt und empfinde sogar so etwas wie Zuneigung für die Touristenhochburg.

Was kann man in Grado machen?

Die Altstadt von Grado ist wirklich hübsch, mit engen Gassen, historischen Gebäuden und charmanten Plätzen. Es gibt zahlreiche Cafés, Restaurants und Geschäfte. An jeder Straßenecke gibt es Eisdielen, was besonders die Kinder erfreut.

Grado Altstadt

Auch kulturell hat Grado ein wenig was zu bieten. Natürlich gibt es, wie überall  in Italien,  auch  in Grado viele Kirchen. Die Basilika Sant’Eufemia ist eine romanische Kirche aus dem 6. Jahrhundert und ein bedeutendes religiöses Zentrum.

Grado Altstadt

Die Basilika von Barbana auf der gleichnamigen Insel ist ein Wallfahrtsort und beherbergt eine beeindruckende Statue der Madonna. Das archäologische Museum von Grado bietet Einblicke in die römische Vergangenheit der Stadt und zeigt Funde aus der Antike.

Wo geht es zum Strand?

Ans Meer zu kommen ist in Grado nicht so trivial. Der gesamte Strand ist innerhalb der Stadt abgegrenzt. Nur wer Eintritt und eine Kombi aus Sonnenliege und Schirm zahlt, hat Zutritt. Für  30 Euro steht man am Abgrund des Massentourismus. Es reihen sich, wie in dem Film „Man spricht Deutsh“ die Sonnenliegen aneinander. Dazwischen kaum Platz, dafür lärmende Kinder, genervte Urlauberinnen, Möwen und Obstverkäufer. Für mich einfach der absolute Horror.

Etwas angenehmer ist der öffentliche Strand Costa Azzura. Über die Promenade aus der Altstadt am Meer entlang gelangt man dorthin.  Hier zahlt man keinen Eintritt und kann auch Liegen und Sonnenschirme mieten.

Strand Grado Strand Grado von der Promenade aus Spiaggia Azzura Grado

Es ist natürlich auch voll, aber immerhin spare ich mir ein paar Euro. Ausserdem ist der Zutritt angenehmer. Am Hauptstrand geht man kilometerlang zum Eingang, um dann eine Liege ganz woanders am Strand zugewiesen zu bekommen. Das ist am Costa Azzura nicht ganz so extrem. Es gibt auch eine Kiosk, eine Spielplatz und man kann über die Promenade recht schnell wieder in die Stadt zurück.

Der andere öffentliche Strand ist „Grado Pineta“.  Ohne Auto ist der Weg aus dem Stadtzentrum sehr weit und die Parkplätze sind rar gesät

Strand Grado Strand Grado Pineta

Ausflüge in die Umgebung von Grado

Um Grado herum gibt es auch einiges zu entdecken. Die „Isola della Cona“ beherbergt  nicht nur niedliche Pferde sondern ist ein echtes Naturparadies für Vögel. Es führt ein Wanderweg um die Halbinsel herum. Dichtes Grün wuchert, überall hört man das Zwitschern der Vögel. Mit kleinen Kindern ist der Weg recht lang, man kann aber natürlich jederzeit umdrehen.

Isla del Conna Isla del Conna

Die Stadt Monfalcone ist touristisch eher weniger bekannt. Ihr eilt ein Ruf als hässliche Indudstriestadt voraus, die ausser einer Werft und einem Hafen wenig attraktiv ist. Das wird der Stadt aber nicht gerecht. Das Zentrum ist einfach entzückend schön. Alte Gebäude, Cafes und Restaurants säumen den riesigen Hauptlatz. Die Strassen sind mit Lindenbäumen gesäumt und es gibt überraschend viele Radwege. In den Seitengasse finden sich kleine Boutiquen, Cafes und Eisdielen.

Monfalcone Monfalcone Monfalcone

Hinter Monfalcone liegt ein öffentlicher Strand, komplett ohne jegliche Infrastruktur. Dafür zahlt man auch keinen Eintritt. Das Wasser  am „Lido di Staranzo„ist extrem flach, also perfekt für kleine Kinder. Erwachsen müssen gefühlt kilometerweit gehen, um sich zumindest ins Wasser legen zu können.

Monfalcone strand Monfalcone

Triest – die Schöne am Meer

Nicht allzuweit von Gradoist es nach Triest. Eine meiner Lieblingstädte in der Ecke. Schon die Einfahrt am Meer entlang ist wunderbar, wenn nicht der dichte Autoverkehr wäre. Überall staut es sich, aber immerhin bei schöner Aussicht auf Meer und den Hafen. Natürlich dürfen die allgegenwärtigen Kreuzfahrtschiffe nicht fehlen, um sie kommt man leider auch hier nicht herum.

Triest  Triest Triest

In Triest lässt man sich am Besten einfach treiben. Vom großen Hauptlatz geht es in die engen, quirligen Gassen rund um die Via di Canva. Obstgeschäfte, Sallumeria und Restaurants säumen die engen Straßen. Das Cafe Chocolat verkauft eine Trinkschokolade, die dick und fest vom Löffel tropft. Nach dem Spaziergang kann man in das Eataly einkehren, einkaufen und etwas essen.  Auf dem Rückweg nach Grado ist es ein Genuss, in das klare Wasser zu springen. Direkt an der Ausfallstrasse sitzen die Italiener auf dem warmen Beton und springen von dort in die Fluten. Im Gegensatz zu Grado ist das Wasser hier tief und etwas kühler.

Triest

Dort gibt es auch viele Spielplätze, um die Kinder ein wenig zu Beschäftigten. Denn die Einstige sind für Kinder nur bedingt geeignet. Die Treppen sind recht rutschig und das Wasser kann wellig und unruhig sein.

Triest baden

Grado – wo übernachten?

Grado ist per Auto über eine Brücke zu erreichen. Sie führt über die flache Lagune in die Stadt. Der Verkehr ist relativ dicht, besonders im Sommer. Wer eine Unterkunft ausserhalb von Grado hat, muss sich daher auf eine lange Parkplatzsuche einstellen. Bequemer ist es daher direkt in der Stadt, sofern das Hotel Parkplätze anbietet. Die Unterkünfte sind ganz unterschiedlich, von Campingplatz bis Luxushotel ist alles dabei. Die Villa Bianchi  ist ein schönes Hotel direkt am Haupstrand. Es gibt klassische Hotelzimmer oder Apartments für Familien. Auch ein Parkplatz ist dabei. Ausserhalb der Stadt findet man  Unterkünfte mit mehr Fläche oder Pools. Das Agritourimso „Ai Due Leoni“ liegt an der Hauptstrasse nach Grado, bei Aquileia. Vorteil ist, dass es hier einen großzügigen Garten mit tollem Pool gibt.

Ai dui Leoni Grado

Ai dui Leoni Grado

Ai dui Leoni Grado

Ai dui Leoni Grado

Essen kann man wirklich gut am angeschlossenen Restaurant. Die Pizza ist knusprig, die Pasta so wie sie in Italien sein soll.

Ai dui Leoni Grado

Nachteil ist die Lage direkt an der Strasse, es ist halt doch laut. Die  Fahrt nach Grado und die Parkplatzsuche sind auch kein riesiges Vergnügen. Für 2-3 Tage ist es eine tolle Unterkunft. Möchte man aber mehr von Grado sehen und jeden Tag an den Strand, empfiehlt sich eine Unterkunft direkt vor Ort.

 

About the Author: Bettina Winert

Mutter von 3 Kindern, im Exil in Wien lebend. Autorin, Taucherin und begeisterte Gärtnerin.

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