Ewig lockt die Schöne

Venedig ist für mich inzwischen die wohl schönste Stadt der Welt. Nach Hamburg. Vielleicht. Venedig ist unbeschreiblich, man muss es selber erlebt haben. Die Kanäle, die Gebäude, die kleinen Gassen und Plätze. Venedig raubt ihren Besucherinnen den Atem, lässt das Herz höher schlagen und verführt jedes Mal. Immer und immer wieder. Daher freute ich mich , dass wir nach einer Woche im Friaul wieder in die Lagunenstadt fuhren. Unser Apartment hatten wir auf Murano gebucht, in der Erwartung abends etwas Ruhe mit den Kindern zu haben. Zu unserem Pech waren  alle Parkhäuser voll. Aber auch hier fanden wir noch eine Lösung in Mestre und so konnte der zweite Teil des Urlaubes beginnen.

Murano mit Kindern

Bewusste entscheiden wir uns für eine Wohnung abseits der touristischen Epizentren rund um San Marco und Rialto. Die entzückende Ferienwohnung auf Murano mit Blick auf die Lagune, liegt in einem ruhigen, grünen Innenhof. Andrea aus Innsbruck ist jederzeit und immer für ihre Gäste verfügbar und ansprechbar, sie steht mit Rat und Tat zur Seite.


Murano ist die Insel der Glasbläser, hier entstehen die weltberühmtem Glaskreationen. Mir gefallen sie tatsächlich gar nicht, aber das Handwerk ist beeindrucken und hat eine lange Tradition. Die Geschichte Muranos als Insel der Gilder der Glasbläser wird auch in den Backsteingebäuden und den vielen Lagerhäusern deutlich. Die Handwerker wurden auf Grund der hohen Brandgefahr durch die Öfen auf diese Insel verbannt.



Murano lebt hauptsächlich von Touristen, was nun keine Überraschung ist. Was wir nicht erwartet hatten, waren die beschränken Öffnungszeiten der Gastronomie. Mit der Abfahrt der Touristen am Abend schließen auch die Restaurants und Eisdielen.  Abendessen müssen also – gerade mit so kleinen Kindern-  gut geplant werden. Dafür gibt es entzückende Spielplätze und wie überall in Italien sind die Menschen extrem freundlich zu Kindern.

Tagestrip auf die Hauptinsel

Zweimal haben wir die Fähre nach San Marco genommen um uns durch Gegend rund um San Marco, Rialto und Canaregio treiben zu lassen. Die Straßen waren deutlich voller als im letzten Jahr, die Touristen kehren zurück. Zumindest die Europäer. Auffällig ist das Fehlen der Touristen aus China und den USA, dafür hört man viel Deutsch, Französisch und Holländisch. Die Vaporettos sind wieder gut gefüllt, auf den Booten Richtung Rialto oder dem Lido drängen sich die Menschen. Auch in den Straßen um den Markusplatz oder Rialto ist wieder viel los. Die Kinder darf man in diesem Gewusel keine Sekunde aus den Augen lassen. Abseits der Hot Spots findet man aber auch kleine leere Straßen und Plätze.






Für Venedig habe ich eine Liste mit vielen Restaurants und Cafes erstellt, gutes Essen bekommt man auch hier an vielen Orten.

Eine knallbunte Insel: Burano

Eine echte Überraschung war der Auslug nach Burano. Komplett ohne Vorwissen und Erwartungen kamen wird dort an. Die kleine Insel ist zwar auch ein touristischer Hotspot, aber ein ganz wunderbarer. Knallbunte Häuschen stehen in ebenso bunten Vorgärten. In dem Kanal liegen ebenfalls bunte Boote. Ein wirklich empfehlenswerter Tagesausflug.





Strandtage am Lido

Der Städtetrip in Venedig lässt sich ganz wunderbar mit einigen Strandtagen am Lido kombinieren. Glücklicherweise gibt es sogar eine Fähre direkt von Murano an die Strandinsel. Lido selbst ist, wie so viele Orte dort in der Gegend, keine offensichtliche Schönheit. Auch wenn viele alte Häuser die Straßen säumen, ist die Promenade austauschbar mit Jesolo oder Grado. Dennoch gibt es deutlich weniger hässliche Neubauten als an anderen Stränden und selbst das Wasser fand ich angenehmer. Es wird etwas schneller tief als in Grado, man kann einfacher schwimmen. Die Kinder waren ganz begeistert und haben die Tage am Meer genossen.

Immer wieder Venedig

Diese Stadt ist für mich die grösste Überraschung, da sie so familientauglich ist. Denn bei Venedig denkt man eigentlich nicht unbedingt an einen Urlaub mit kleinen Kindern. Wer offen ist, sich treiben lässt, keine Sehenswürdigkeiten abhechelt, kann hier mit der Familie tolle Tage erleben. Das Fahren mit dem Vaporetto ist ein Abenteuer für die Kinder und auch für mich. Die Gondoliere, die vielen Boote und Brücken. All das ist wie eine fantastische Kulisse, in der sich lauter kleine Abenteuer erleben lassen.

About the Author: Bettina Winert

Mutter von 3 Kindern, im Exil in Wien lebend. Autorin, Taucherin und begeisterte Gärtnerin.

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